Bundesliga 1963/1964 - 22. Spieltag - Mo., 30.03.1964 - 19:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 1

Ein Spiel der Abwehrreihen

Da sich der Rechte Läufer der Braunschweiger bereits nach fünf Minuten verletzte und nur noch als Statist an der Außenbahn mitwirkte, war das Braunschweiger Konzept schon früh gestört.
Das Berliner Führungstor erzielte der überragende Spielmacher der Berliner, Helmut Feader, in der 38. Minute mit Hilfe von Verteidiger Brase, der das Leder unhaltbar für seinen Schlussmann Jäcker abfälschte. Hertha hatte das Spiel überlegen gestaltet, war in den Zweikämpfen erfolgreicher und spielte über weite Passagen mit viel Tempo, weiträumig und technisch versierter. Die ansonsten sattelfeste Abwehr musste allerdings zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff den überraschenden Ausgleich durch Braunschweigs Verteidiger Meyer hinnehmen, was Hertha-Trainer Schneider nach dem Spiel besonders ärgerte.
Doch Hertha biss gegen die gewohnt starke Abwehr der Niedersachsen meist auf Granit oder scheiterte an Schlussmann Jäcker, der weit mehr im Blickpunkt stand, als sein Gegenüber Tillich. Durch die Verletzung Saalfranks musste Schmidt zurückgezogen werden, was dem Offensivspiel der Gastgeber überhaupt nicht gut tat, denn die Rolle des Spielmachers konnte Moll nicht ausfüllen, der auf einen bärenstarken Klimaschefski traf. Somit dominierten vorwiegend die Abwehrreihen auf beiden Seiten, die ihre Gegenspieler eng markierten und kaum Einschusschancen zuließen. Herthas Übergewicht im Mittelfeld durch Feader und Steinert verpuffte somit, denn Rühl, Altendorff und Beyer waren bei Brase, Meyer und Kaack in guten Händen. Den möglichen Auswärtssieg verpassten die Berliner somit.

Offenbach hätte 3:0 gewonnen, wenn ich nicht ein Papstbild in der Tasche gehabt hätte.

— Norbert Nigbur