Bundesliga 1963/1964 - 23. Spieltag - Sa., 07.03.1964 - 16:30 Uhr
2:3
HZ - 0 : 2

Werder war noch gut bedient

Traf selber nicht ins Tor, bereitete aber alle drei Eintracht-Tore vor: Jürgen Moll

Traf selber nicht ins Tor, bereitete aber alle drei Eintracht-Tore vor: Jürgen Moll

Traf selber nicht ins Tor, bereitete aber alle drei Eintracht-Tore vor: Jürgen Moll

Als würde Werder den Warnschuss von Moll, der bereits in der vierten Minute an den Pfosten knallte, nicht ernst nehmen, spielte das Team lässig und arrogant (Jagielski); uninspiriert und fehlerhaft (alle SVW-Kicker) weiter. Vom Mittelläufer der Bremer ausgehend, agierte die ganze Weser-Truppe zudem von Anfang an merkwürdig nervös. Braunschweig hatte in den letzten Partien wahrlich keine Bäume ausgerissen und bereits zum Beginn der Rückrunde auf dem Tabellen-Fahrstuhl die "Abwärts"-Taste gedrückt. Doch in Bremen blühte die Überraschungself der Vorrunde wieder auf. Bereits in der 8. Spielminute legte Schrader erfolgreich vor. Über Hosung und Moll war der Ball beim ungedeckten Halbrechten gelandet. Sechs Minuten später schoss derselbe Spieler den nächsten Treffer. Diesmal vertändelte Lorenz den Ball an Moll, der umgehend auf Schrader weiterleitete - halbhoch schlug das Leder ein. Wären die Gäste auch in der Folgezeit so abschlusssicher gewesen, wäre Werder gut und gern mit einem 0:4 oder höher in die Kabine geschlichen.

Die exzellente Läuferreihe mit Schmidt, Kaack und Bäse war die Keimzelle des Eintracht-Erfolges. An ihr prallten nach dem Wechsel die nun aufkommenden Bremer regelmäßig ab. Der SVW-Angriff hatte kaum etwas zu bieten. Hänel und Jung versagten am linken Flügel völlig. Ferner war angeschlagen und spielte vorwiegend defensiv. Thun fühlte sich in der Spitze ohne Unterstützung unwohl und Zebrowski wollte als Alleinunterhalter der rechten Außenbahn auftrumpfen. Ihm gelang wenigstens das 1:2 nach einem Steilpass und kurzfristigen Abstimmungsproblemen in der Eintracht-Deckung (68.). Doch erneut leitete Moll einen Treffer ein - die Vorentscheidung. Dulz sprang zehn Minuten vor dem Abpfiff in die Vorlage seines Mittelstürmers. Ein unnötiges Handspiel Hosungs (85., Schütz verwandelte den Elfer) brachte Werder zwar noch einmal bis auf ein Tor heran, doch diese knappe Niederlage war bereits schmeichelhaft genug. Bremen hatte auf der ganzen Linie enttäuscht und mit Jagielski einen "Bruder Leichtfuß" als Stopper in der Mannschaft, der "sein Geld nicht verdient" hatte (BamS-Note 6).

Ich habe mir vorgenommen, zum Schiedsrichter heute nicht viel zu sagen.

— Bruno Labbadia, Trainer von Hertha BSC, nach einem 1:2 in Leipzig, bei dem sich die Berliner von Referee Tobias Welz (Wiesbaden) benachteiligt fühlten.