Bundesliga 1963/1964 - 24. Spieltag - Sa., 14.03.1964 - 16:30 Uhr
4:0
HZ - 0 : 0

Huberts bewirkte den Umschwung

Als er nach der Halbzeit in die Spitze ging, wurde der Umschwung Realität: Wilhelm Huberts

Als er nach der Halbzeit in die Spitze ging, wurde der Umschwung Realität: Wilhelm Huberts

Als er nach der Halbzeit in die Spitze ging, wurde der Umschwung Realität: Wilhelm Huberts

Vier Frankfurter Angreifer gegen sechs Berliner Abwehrspieler. Diese Konstellation ließ im ersten Durchgang kein aufregendes Match zu. Trimhold und Huberts spielten tief im Mittelfeld und gestalteten den Aufbau, aber nicht den Angriff. Die Außen Kraus und Schämer kamen nicht an die Leistungen der letzten Woche heran und der dribbelstarke Solz machte zu sehr den Einzelkämpfer. Hertha war erneut mit Rühl als Ausputzer angetreten und hatte außer Beyer keinen echten Scharfschützen in der vordersten Reihe, denn Groß und Waclawiak sahen gegen Eigenbrodt und Höfer kein Land und Feader gefiel zwar technisch, doch Durchbrechendes war nicht sein Ding. Die Torhüter blieben vor der Pause somit ohne echte Aufgaben und den Zuschauern graute schon vor einer etwaigen Fortsetzung des öden Kicks in Hälfte zwei.

Da das erste Tor des Spiels aber bereits vier Minuten nach dem Wiederanpfiff fiel, änderte sich die Sachlage doch immens. Huberts und Rühl waren einem Steilpass hinterhergerannt und Tillich klebte auf der Linie fest. Da Huberts schneller war, kam auch der Eingreifversuch des Hertha-Keepers zu spät. Frankfurt legte nach, denn Huberts ging nun seiner Rückennummer 9 entsprechend in die Spitze. Eine Ecke von Lindner landete ebenfalls bei dem Österreicher, der vom Elfmeterpunkt abnahm und halbhoch ins Netz traf (56.). In der 64. Minute machte Huberts seinen lupenreinen Hattrick perfekt, als er eine Schämer-Flanke erneut ungedeckt verwertete. Es war schlichtweg die Steigerung des Eintracht-Mittelstürmers, die diesen deutlichen Umschwung der Partie bewirkte, denn seine Mitspieler verbesserten sich kaum und die Berliner Abwehrschwächen wurden eklatant aufgezeigt. Den Schlusspunkt setzte der von Schämer eingesetzte Solz, dem es gelang, sich zwischen Tillich und Eder hindurchzuwinden (86.). Echter Widerstand der abstiegsgefährdeten, aber merkwürdig lethargisch auftretenden Berliner fand im zweiten Durchgang nur noch marginal statt.

Wir wollen uns von Spiel zu Spiel konzentrieren und die Tordifferenz verringern.

— Christoph Daum