Bundesliga 1963/1964 - 25. Spieltag - Sa., 21.03.1964 - 16:30 Uhr
4:1
HZ - 1 : 0

Nach dem 1:1 brachen die Eintracht-Dämme

Nicht nur in dieser Szene musste sich Schäfer gegen die vielbeinige Eintracht-Abwehr erwehren (v.l.n.r.: Bäse, Kaack, Brase und Schäfer)

Nicht nur in dieser Szene musste sich Schäfer gegen die vielbeinige Eintracht-Abwehr erwehren (v.l.n.r.: Bäse, Kaack, Brase und Schäfer)

Nicht nur in dieser Szene musste sich Schäfer gegen die vielbeinige Eintracht-Abwehr erwehren (v.l.n.r.: Bäse, Kaack, Brase und Schäfer)

Nur Mittelstürmer Wuttich verblieb meist einsam im Angriff. Alle anderen Braunschweiger waren mehr oder weniger intensiv damit beschäftigt, die wohl bereits vorher eingeplante Niederlage in Grenzen zu halten. Köln war nach Ausschreitungen im eigenen Stadion dazu verdonnert worden, dieses Spiel auf dem neutralen Platz in Wuppertal durchzuführen. In der einseitigen Partie wurde es erstmals in der 14. Minute vor dem Tor von Jäcker spannend, als der überragende Kölner Ballschlepper Benthaus eine scharfe Flanke nach innen zog, die Weber und Hornig jedoch knapp verpassten. Die Domstädter kombinierten technisch fein, aber etwas zu lässig und ohne sonderlichen Kraftaufwand, um die vielbeinige Eintracht-Abwehr aufzureißen. Ein 40-Meter-Sololauf des jungen Overath mit tollem Abschluss musste somit herhalten, um die Kölner in Führung zu bringen (27.). Ansonsten schossen die nominellen Gastgeber einfach zu selten, so dass nur noch eine Schäfer-Kanonade in der 20. Minute, die übers leere Tor zischte, für Raunen auf den Rängen sorgte.

Auch nach dem Pausentee wirkten die Kölner Angriffe anfangs nicht sonderlich zwingend, da außer von Benthaus und Overath zu viele Fehlpässe in die Spitze gespielt wurden. Ein Sonntagsschuss von Hosung aus spitzem Winkel, der den ansonsten beschäftigungslosen Ewert überraschte (Moll hatte zuvor Regh am Flügel ausgetanzt und geflankt), weckte den Spitzenreiter aus dem spielerischen Tiefschlaf (58.). Nun wurde der Druck massiv erhöht. Thielen und Hornig narrten jetzt Meyer und Brase, rissen über die Flügel den Braunschweiger Beton auf. Eine Freistoß-Vorlage von Schäfer knallte Thielen kurz darauf zum 2:1 für die Kölner in die Maschen (59.). Auch das 3:1, drei Minuten später, ging erneut auf das Konto Thielens, der in einen Fehlpass von Schmidt gehuscht war. Selbst Wuttich half nun in der Eintracht-Deckung aus, denn die wackelte immer heftiger, und rettete in der 73. Minute für seinen bereits geschlagenen Schlussmann auf der Torlinie. Den Endstand markierte Linksaußen Hornig in Minute 78 und stellte den Klassenunterschied zwischen den Teams auch zählbar in einer realistischen Größenordnung dar. Selbst ein echtes Debakel war im Bereich des Möglichen, doch immerhin kämpfte die starke Braunschweiger Läuferreihe noch so heftig gegen ein ausuferndes Ergebnis an, dass es bei dem 4:1 blieb. Bundesligaformat hatte die Eintracht in Wuppertal indes nicht.

Ich bleibe, wenn sie den Eiffelturm durch eine Statue von mir ersetzen.

— Zlatan Ibrahimovic über seinen möglichen Verbleib bei PSG.