Bundesliga 1963/1964 - 26. Spieltag - Sa., 04.04.1964 - 17:00 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0

Nullnummer wegen Strehls Elfer-Patzer

Zeigte als Sonderbewacher Geigers eine erstklassige Leistung: Karl-Heinz Ferschl

Zeigte als Sonderbewacher Geigers eine erstklassige Leistung: Karl-Heinz Ferschl

Zeigte als Sonderbewacher Geigers eine erstklassige Leistung: Karl-Heinz Ferschl

Ähnlich wie zuvor die Dortmunder, wollte der Club auch gegen die Schwaben auftrumpfen und trachtete früh nach dem Führungstreffer. Nach zwölf Minuten schoss Müller eine erste Warnung ab, doch die Kugel zischte übers Tor. Dann die wichtigste Szene im Spiel: Strehl umkurvte Stopper Sieloff, doch Sawitzki brachte den Mittelstürmer mit der Hand am Fuß zu Fall. Strehl nahm sich selbst den Ball, schoss den Strafstoß aber gegen den Pfosten (18.). Zuerst schien Nürnberg schockiert und das Angriffsspiel stockte kurz. Doch plötzlich war Albrecht nach einem Morlock-Pass durch, schoss jedoch zu schwach für Sawitzki (21.). Drei Minuten später hatte Morlock per Kopf Sawitzki überlupft, doch Strehl scheiterte am auf der Torlinie rettenden Seibold. Damit war der Wind allerdings vorerst aus dem Club-Spiel. Nun stand der VfB hinten sicher. Außerdem war Neuling Fladerer auf Rechtsaußen ein Ausfall; Müller tummelte sich überwiegend im hinteren Mittelfeld und der Drei-Mann-Sturm Morlock-Strehl-Albrecht spielte fortan zu eigensinnig, also meist verspätet ab und übertrieb fruchtlose Dribblings.

Der VfB hatte auch ein Angriffsproblem. Waldners Leistenzerrung brach früh wieder auf und stempelte ihn zum Statisten. Geiger war beim großartig fightenden Ferschl völlig abgemeldet und der linke Flügel Wanner/Höller richtete ab dem Strafraum gegen Hilpert/Leupold ebenso wenig aus. Hoffmann war zudem eher damit beschäftigt, die Kreise von Club-Spielmacher Reisch einzuengen. Ein Wanner-Geschoss (36., Wabra hielt sicher) blieb die einzig gefährliche VfB-Aktion vor der Pause. Inmitten der Club-Drangphase in Hälfte zwei kam Hoffmann nach einer Wanner-Flanke nicht recht zum Kopfstoß - die zweite gute VfB-Chance war vertan (63.). Ansonsten griff Nürnberg fleißig aber uneffektiv an, denn Stuttgarts Abwehr stand bombensicher. Alle schwäbischen Abwehrspieler hatten sich gute Noten verdient, denn sobald der Club in Strafraumnähe kam, preschten Sieloff & Co. dazwischen und ließen keine echten Tormöglichkeiten zu. Somit verblieb der verschossene Strehl-Elfmeter die entscheidende Chance für die Gastgeber, die im Nachhinein jedoch das starke Defensivspiel des VfB lobten.

Ich spielte gegen Uli Hoeneß. Er hatte schätzungsweise 3,5 Promille.

— Rainer Bonhof zum Saisonfinale 1974, Gladbach gegen Bayern (5:0)