Bundesliga 1963/1964 - 28. Spieltag - Sa., 18.04.1964 - 17:00 Uhr
7:1
HZ - 3 : 1

Schalke nur noch ein Torso

Brillierte als Spielgestalter, Torschütze und Vorlagengeber: Peter Grosser

Brillierte als Spielgestalter, Torschütze und Vorlagengeber: Peter Grosser

Brillierte als Spielgestalter, Torschütze und Vorlagengeber: Peter Grosser

Ohne Nowak, Schulz, Matischak und Herrmann fehlten den Schalkern wichtige Stützen, doch in der ersten Halbzeit hielten die Gäste noch rechtschaffen mit. So hatte das Duo Koslowski/Berz in den ersten Minuten einige Gelegenheiten, den Führungstreffer zu erzielen, doch einmal rettete Radenkovic sogar per Kopfball (!) an der Strafraumgrenze gegen den heranstürmenden Koslowski. 1860 ließ sich jedoch von den Schalker Anfangsattacken nicht beunruhigen und griff selbst beherzt an. Luttrops Geschoss in der zehnten Minute durchbrach den Bann, nachdem Rausch kurz zuvor noch auf der Torlinie gerettet hatte. Der Mittelfeld-Antreiber mit dem Mordsschuss - auch "Atom-Otto" genannt - machte seinem Namen in der 27. Minute alle Ehre, als er erneut abzog, aber nur die Querlatte durchschüttelte. Schalke gefiel zwar ab und an durch Einzelaktionen von Berz, Libuda und Koslowski, doch die erwiesen sich schnell als brotlose Kunst - von Teamwork waren die unmotivierten Knappen weit entfernt. Gegen Ende der ersten Hälfte machten sich dann auch konkrete Auflösungserscheinungen der Gäste bemerkbar, obgleich Berz nach einem Freistoß-Zuspiel der kurzzeitige Ausgleich gelang (38.). In der 41. Minute schob Kraus einen von Rausch abgefälschten Kohlars-Schuss ins Tor und Grosser gelang in eleganter Manier das beruhigende 3:1 kurz vor dem Pausenpfiff (44.).

Neben Luttrop übernahm Grosser im zweiten Durchgang immer mehr die Rolle des Spielgestalters und setzte seine Sturmkollegen ein ums andere Mal gekonnt ein. Heiß köpfte in der 53. Minute zum 4:1 ein und Kohlars schloss sechs Minuten später eine Vorarbeit von Grosser und Heiß zum 5:1 ab. Schalkes Team war inzwischen zu einem Torso verkommen. Die Abwehr deckte kaum noch, und die Fehlpässe waren nicht mehr zu zählen. 1860 erspielte Torchancen im Minutentakt, ging aber im Abschluss äußerst fahrlässig mit den Möglichkeiten um, sonst wäre ein zweistelliges Endresultat möglich gewesen. Immerhin gelang es den Löwen noch zwei Mal, den überforderten Mühlmann zu überwinden. Kohlars drückte einen vom Schalker Keeper zu kurz abgewehrten Kraus-Schuss über die Torlinie (75.) und Luttrop knallte in der 79. Minute das 7:1 in die Maschen. Ein Kopfballtor von Kohlars fand Minuten vor dem Abpfiff wegen Abseits zwar keine Anerkennung, doch die Tormaschine der Gastgeber hatte ja zuvor schon ausreichend zugeschlagen.

Es sind nur vier Punkte bis Platz drei. Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an und schauen dann, was noch möglich ist.

— Weltmeister Lukas Podolski über seine Saisonziele bei Gornik Zabrze.