Bundesliga 1963/1964 - 3. Spieltag - Sa., 07.09.1963 - 16:30 Uhr
3:1
HZ - 1 : 1

Doppelschlag nach der Pause entschied das Derby

Bügelte viele Fehler seiner Nebenleute aus: Egon Horst

Bügelte viele Fehler seiner Nebenleute aus: Egon Horst

Bügelte viele Fehler seiner Nebenleute aus: Egon Horst

Dass BVB-Mittelläufer Paul und Außenläufer "Hoppi" Kurrat fehlten, wollte Trainer Eppenhoff nach dem Derby nicht als Entschuldigung für die Niederlage und der schwachen zweiten Hälfte seines Teams akzeptieren. Dabei begann Dortmund gut, legte durch Wosab das 1:0 (6.) vor und war im Mittelfeld dank zügigem Spiel von Sturm, Bracht, Schmidt und Konietzka lange Zeit tonangebend. Doch Cyliax (23., übers Tor) und Schmidt (40., 30-Meter-Knaller an die Latte) verfehlten ihr Ziel knapp. Bei Schalke ragte einzig Stopper Horst in der Abwehrzentrale heraus, der eine Unmenge Fehler seiner Defensiv-Kollegen ausbügelte. Statt also verdientermaßen 0:2 oder höher hinten zu liegen, glichen die Knappen völlig überraschend noch kurz vor der Pause durch "Pele" Berz aus (44.). Herrmann und Koslowski hatten die Vorarbeit geleistet.

Schalke hatte vor der Pause enttäuscht. Zuviele Abspielfehler im Aufbau brachten die Borussen regelmäßig in Ballbesitz. Zwei Treffer innerhalb acht Minuten veränderten die Sachlage nach der Pause jedoch völlig. Zuerst schob Gerhardt, nachdem Berz Burgsmüller mit einer geschickten Drehung aussteigen ließ und dem Linksaußen die Bahn frei machte, zum 2:1 ein (51.). Eine messerscharfe Libuda-Flanke, vom Standbein des Ersatzstoppers Geisler ins eigene Tor abgefälscht, war Auslöser des 3:1 (57.). Nun spielten die geschockten Borussen nervös und fahrig, während die gewandelten Schalker die Schönspielerei und Trickserei nicht selten übertrieben und einen möglichen Kantersieg verpassten. Das Spiel war somit entschieden, weil Dortmund Bracht nach einer Verletzung nur noch als Statist auf Linksaußen einsetzen konnte und auch konditionell extrem abbaute.

Noch zehn Minuten so weiter, dann heiraten die beiden.

— SAT1-Moderator Johannes B. Kerner nach einem Interview mit Jörg Dahlmann und Bayern-Coach Louis van Gaal