Bundesliga 1964/1965 - 11. Spieltag - Sa., 14.11.1964 - 14:30 Uhr
2:2
HZ - 1 : 1

Stärker war das Schlusslicht

Brillierte als zwar langsamer, aber präziser Regisseur: Manfred Kreuz

Brillierte als zwar langsamer, aber präziser Regisseur: Manfred Kreuz

Brillierte als zwar langsamer, aber präziser Regisseur: Manfred Kreuz

Im Spiel zwischen dem Tabellenführer und -letzten sahen die Zuschauer einen eher unerwarteten qualitativen Unterschied.
Ohne den vereinsintern gesperrten Horst, der seinen Mitspieler Becher übelst ins Gesicht getreten hatte und schwer verletzte, boten die Schalker ihre bislang beste Leistung der Saison. Willi Schulz hatte den Stopperposten übernommen und Klöckner kaum Spielraum gelassen; Nowak spielte den Antreiber im Mittelfeld und wurde vom besten Mann auf dem Platz, Manfred Kreuz, der mit präzisen Pässen die Stürmer einsetzte und gefährlich aus der zweiten Reihe schoss, unterstützt.
Werder dominierte in der ersten halben Stunde, vergab erste Chancen (Hans Schulz), kam aber durch Soya, der eine zu kurze Mühlmann-Abwehr einschob (17.) zum Führungstor. Die Resultatsverbesserung verpassten Schulz und Soya jedoch in der Folgezeit. Doch die “Knappen” kamen immer besser auf. Der Ausgleich durch einen umstrittenen Foulelfmeter (Herrmann, 43.) war jedoch etwas glücklich. Dafür legten die Gäste gleich nach der Pause nach. Gerhardts Eckball ließ Libuda geschickt passieren und Kreuz wuchtete die Kugel flach und unhaltbar für Bernard ins Netz (47.). Der umgehende Ausgleich durch Schütz, der einen weiteren Mühlmann-Abpraller einschoss (50.), brachte indes keinen Fluss ins zerfahrene Werder-Spiel. Die bessere Raumaufteilung, die kompaktere Abwehr und die gefährlicheren Angriffe initiierten die Gäste. Erst in der Schlussphase drängten die Bremer wieder intensiver, doch die Spitzen erzielten wenig Wirkung, da auch die Außen Zebrowski und Hans Schulz bei Rausch und Karnhof auf Granit bissen. Ein glücklicher Punkt für den SVW.

Wenn wir Thon haben, spielen wir in fünf Jahren um die Meisterschaft. Bis dahin muss ich unbedingt den Triumphmarsch aus ,,Aida" draufhaben.

— Mario Fioretti, Fan und ,,Attacke"-Trompeter des FC Schalke 04.