Köln eine Halbzeit meisterhaft

Antreiber aus dem linken Abwehrbereich: Anton Regh

Eigentlich hätten die Kölner nach den zwei schweren Europacup-Spielen gegen Athen am Stock gehen müssen. Doch als müde Truppe erwies sich der HSV.
Die ersten zehn Minuten waren schlicht langweilig. Doch dann lief die Kölner Maschinerie an, wie in besten Zeiten des letzten Meisterschaftsjahres. Obgleich mit Schäfer, Thielen, Wilden und Rumor vier Stammkräfte zu ersetzen waren, die von Löhr, Benthaus, Pott und Hemmersbach indes nahtlos ersetzt wurden, wurden die Hamburger im ersten Durchgang geradezu vorgeführt. Harmonische Kombinatio-nen, Ballgewandheit, Engagement und (mit Abstrichen) der krönende Abschluss wurden gegen ein völlig neben sich stehendes Hamburger Team zelebriert. In der 12. Minute erzielte Overath per Schuss aus der Drehung und feinem Löhr-Zuspiel die Führung. Der junge Nationalspieler schoss auch den zweiten Treffer. Diesmal hatte der vorzügliche, als zurückhängender Mittelstürmer agierende Sturm aufgelegt (33.). Fünf Minuten später reagierte Müller in einer unübersichtlichen Situation im HSV-Strafraum am gescheitesten und vollendete cool zum beruhigenden 3:0.
Dazwischen gab es eine Chance für den unermüdlichen Uwe Seeler (17.); eine ganze Palette toller Paraden von Schnoor und etliche schöne Kölner Spielzüge. Auch in der Abwehr wirkten die Domstädter überaus sicher (Weber!) und besaßen im gegenspielerlosen Linksverteidiger Regh (Krug irrte planlos im hinteren Mittelfeld umher) ein wirkungsvolles Pendant zum dribbelstarken Flitzer Hornig, der Charly Dörfel klar ausstach. In der zweiten Hälfte schaltete Köln einige Gänge zurück, der HSV kam etwas besser auf, aber nur zu einem Pfostenschuss (60.).