Klasse Fußball vor der Pause

Narrte Sieloff in mehreren Szenen: Erwin Stein

In Durchgang eins sahen die Zuschauer auf nassem, schwer bespielbaren Untergrund eine hochklassige Partie, in der die Schwaben sich mit dem Gegner steigerten.
Unter den Augen von Bundestrainer Helmut Schön hatte allerdings der junge, aufstrebende Stop-per des VfB, Klaus-Dieter Sieloff, nicht den besten Tag erwischt. Bereits in der fünften Spielminute ließ er sich vom schnellen Stein ausspielen und musste zusehen, wie der Eintracht-Mittelstürmer das 1:0 erzielte. Frankfurt brillierte von Beginn an mit temporeichem Kurzpassspiel, geschicktem Rochieren der Stürmer und dem tollem Antrieb ihrer Läufer Blusch und Stinka. Stuttgart kam allerdings immer stärker auf, traf durch Höller den Außenpfosten (18.) und einen Huttary-Kopfball, der Loy durch die Finger glitt, die Querlatte (19.). Sieloffs zweiter Aussetzer gegen Stein endete allerdings beim vorzüglich reagierenden Sawitzki (22.). Nach einer weiteren Parade Sawitzkis gegen Kraus und einem Abseitstor Höllers zirkelte Alt-Star Waldner in der 26. Minute einen Freistoß wie in besten Zeiten zum Ausgleich ins hessische Netz. Nach einer großartigen Frankfurter Kombination vor dem VfB-Strafraum stellte Lindner jedoch mit einem unhaltbaren 16-Meter-Knaller den alten Abstand wieder her.
In Hälfte zwei spielte die Eintracht strikt defensiv, blieb bei den nun seltenen Kon-tern aber immer gefährlich (Lattenschuss von Huberts, 68.). Der VfB litt jedoch unter der schwachen Form ihrer Verbinder Hoffmann und Huttary und kam trotz Powerplay kaum noch zu Möglichkeiten. Ein Freistoß Waldners landete zwar noch am Querbalken, doch ansonsten verpufften die VfB-Angriffe zumeist wirkungslos.