Bundesliga 1964/1965 - 14. Spieltag - Sa., 05.12.1964 - 14:15 Uhr
3:0
HZ - 2 : 0

Kölner Ausfälle nicht zu verkraften

Traf zum 2:0: Manfred Greif

Traf zum 2:0: Manfred Greif

Traf zum 2:0: Manfred Greif

Mit Schäfer, Thielen und Müller mussten die Kölner drei Stammkräfte im Angriff ersetzen. Dieser Aderlass war gegen starke Nürnberger nicht zu kompensieren.
Benthaus, bislang vorwiegend als Läufer eingesetzt, und der Brasilianer Zeze, dem der Schneeboden nicht sonderlich zuträglich war, sollten sich als Sturmspitzen gegen eine Club-Abwehr - in der Wenauer herausragte - behaupten, die sich als äußerst sattelfest erwies. Im Mittelfeld gaben die Kölner allerdings überwiegend die Taktzahl an, doch vorn fehlten die beweglichen, ballsicheren und schussfreudigen Anspielpartner. Die flotten Hausherren bevorzugten dagegen die schnelle Überbrückung des Mittelfeldes mit Steilpässen und hatten mit Greif und Allemann zwei flinke, unberechenbare Außen, die sich mit dem rochierenden Strehl trefflich ergänzten.
Das frühe 1:0 passte Nürnberg natürlich gut ins Konzept. Eine Schweizer Gemeinschaftsarbeit von Allemann und Wüthrich, der elegant vollstreckte, brachte den Club in der 6. Minute in Front. Zwei Minuten nachdem Wenauer noch auf der Torlinie gerettet hatte, bereitete Strehl das 2:0 vor, das Greif mit einem überraschenden Schuss ins kurze Eck vollendete (26.). Da Wilden hinten große Probleme hatte, wurde Weber Stopper, Hans Sturm zurückgezogen und Wilden in die Verbinderrolle weitergereicht. Ohne Er-folg. Nürnberg hatte nämlich den emsigen Wild als Doppelstopper zurückgezogen und die Abwehr gestärkt. Die Entscheidung leitete Kraftpaket Wüthrich ein, der Strehl bediente, dessen Schuss vom Pfosten ins Netz prallte (57.). Außer bei einer Hornig-Chance (Ferschl rettete) blieben die Kölner auch in der Restzeit wirkungslos, denn die verstärkte Club-Defensive gab sich kaum eine Blöße.

Fußball ist auch nur ein Spiel.

— Gerhard Mayer-Vorfelder