Fünf Tore - aber es ging gemächlich zu

Formanstieg unverkennbar: Erwin Waldner

"Hausmannskost", war das Fazit des "Kicker" nach diesem Spiel. Die Auswärtsschwäche der Borussen traf auf einen VfB, dessen Team ein großes Leistungsgefälle aufwies.
Das Neunkircher Rezept, wie bereits in vorangegangenen Auswärtsauftritten mit einer Betonabwehr den Erfolg zu suchen, erwies sich einmal mehr als wackelige Angelegenheit. Harig und Glod spielten wieder einmal ausschließlich in der Abwehr; Peter und Kuntz blieben zahm und nur der konditionsstarke, gefährliche May verstand es, die VfB-Abwehr rechtschaffend zu beschäftigen. So-mit hatten die Schwaben Oberwasser zu schlucken, das ihnen gar nicht so recht mundete. Ihre Abwehr leistete sich punktuell immer mal wieder kleine Unzulänglichkeiten; das Mittelfeld spielte mehr quer als geradeaus und im Angriff strömte, von Waldner und mit Abstrichen Weiß abgesehen, seine Unbeweglichkeit zur Schau.
Doch es fielen insgesamt fünf Tore. Allerdings nicht nach tollen Spielzügen oder Einzelleistungen, sondern weil sich auf beiden Seiten entscheidende Fehler einschlichen. Das 1:0 resultierte aus einem Höller-Elfer, den Leist mit der Hand verursachte (40.); Waldner stand bei seinem 2:0 wohl im Abseits (58.); Glods überraschender Distanzschuss erschien haltbar (74.); Weiß wurde beim 3:1 einfach nicht angegriffen und das 2:3 des 19-jährigen Peter - seine einzige positive Aktion - fiel im Nachschuss nach einer von Sawitzki unnötig verursachten Ecke. Ansonsten wurde kräftig in die Breite gespielt und an Fehlpässen auch nicht gespart. Die Krise der Stuttgarter war also trotz des Erfolges keineswegs ausgestanden und die Borus-sen mussten sich fragen lassen, warum sie so etwas wie Offensivpower erst im Endspurt versprühten.