Bundesliga 1964/1965 - 16. Spieltag - Sa., 19.12.1964 - 14:00 Uhr
1:3
HZ - 1 : 3

Blitzstart reichte den Kölnern aus

In der Anfangsphase nicht zu bremsen: Wolfgang Overath

In der Anfangsphase nicht zu bremsen: Wolfgang Overath

In der Anfangsphase nicht zu bremsen: Wolfgang Overath

Wie am letzten Spieltag gegen Dortmund, ging Köln 3:0 in Front. Doch erneut musste der amtierende Meister bis zum Schlusspfiff zittern.
Hertha begann gut und wurde doch kalt erwischt. Rühls Kopfball und Altendorffs scharfen Schuss drehte der vorzügliche Schumacher um den Pfosten. Dann kam jedoch die große Zeit von Wolfgang Overath. Sein 35-Meter-Pass gelangte zum stürmenden Weber, dessen Vorlage Müller umgehend verwandelte (8.). Drei Minuten später unterlief Schimmöller ein übler Fehlpass und Overath zog die Kugel flach ins lange Eck (11.). In der 13. Minute folgte der dritte Streich. Erneut bereitete Overath glänzend vor und Löhr überlupfte Fahrian mit seinem Kopfball zur komfortablen 3:0-Führung. Dann riss der unsichere Rehhagel Löhr im Strafraum um und Sturm trat zum Elfmeter an, traf jedoch nur den Pfosten (21.). Wie gegen Dortmund gab es danach einen Bruch im Kölner Spiel - nichts lief mehr. Dafür erzielte Steinert im Nachschuss eines abgewehrten Sundermann-Freistoßes das 1:3 (27.). Allerdings hatten die Berliner ab der 9. Minute auf Rühl verzichten müssen, der nach einer Verletzung am Knöchel ins Krankenhaus gefahren wurde.
Herthas Angriffsschwung zu zehnt verblüffte. Allerdings fehlte dem Sturm neben Schulz ein Vollstrecker. Altendorff baute immer mehr ab, während sich Steinert und Kremer am linken Flügel nur ganz selten durchsetzten. Doch ein Schulz allein, ihm klebte das Pech an den Stiefeln, war zuwenig, um das Spiel noch zu drehen. Zwar lag das 2:3 bis zum Abpfiff in der Luft, doch Schumacher hielt, was zu halten war. Der Rest flog mehr oder weniger knapp am Kasten der schlappen Kölner vorbei, denen somit der Blitzstart ausreichte.

Bis auf die 12 Karten war’s fast ein Freundschaftsspiel.

— Reiner Calmund