Bundesliga 1964/1965 - 19. Spieltag - Sa., 23.01.1965 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 1 : 1

Kellerderby auf hohem Niveau

Neben Crawatzo bester Aufbauspieler dieser Partie: Walter Schmidt

Neben Crawatzo bester Aufbauspieler dieser Partie: Walter Schmidt

Neben Crawatzo bester Aufbauspieler dieser Partie: Walter Schmidt

Unvoreingenommene Zuschauer hätten bei Ansicht dieser Partie wohl kaum darauf gewettet, dass sich hier zwei Teams aus der Abstiegszone gegenüberstanden.
Bereits die Anfangsphase zeigte schwungvolle Angriffsaktionen, die zuerst von den Hausherren ausgingen. Allerdings schossen die Schalker das erste Tor. Libuda, der erneut mit großartigen Dribblings und gefährlichen Flanken imponierte, hatte den Ball vors Eintracht-Tor gezogen. Die Kugel wurde zu kurz abgewehrt, so dass Gerhardt aus 14 Metern abziehen konnte und traf (8.). Kaum war der Schalker Jubel verklungen, lag der Ball bereits zum Ausgleich im Netz der Gäste. Ulsaß hatte Krafczyk steil geschickt, der das Leder über den herauslaufenden Toth hinweg ins Tor lupfte (10.). Die Unterschiede zwischen beiden Teams machten sich vorwiegend im Angriff bemerkbar. Während Gerwien und Maas bei Karnhof und Rausch bestens aufgehoben waren und Moll gegen Schulz auf Granit biss, hatten die Schalker immerhin in Libuda eine Spitze, die sich gegen Meyer immer wieder durchsetzte. Bechmann war zwar ein Totalausfall, doch Koslowski kam vor der Pause immerhin zweimal gefährlich zum Abschluss.
Im Mittelfeld fehlte bei S04 der zuletzt starke Herrmann, doch Kreuz - mit Abstrichen - und Crawatzo spielten sehr effektiv. Die Eintracht-Überlegenheit beruhte auf der Achse Schmidt-Bäse-Ulsaß-Krafczyk, doch vorne fehlte ein Vollstrecker. Schmidt (Pfosten) und Krafczyk (knapp vorbei) verpassten den Eintracht-Sieg nach der Pause. Dafür ließ Jäcker eine flache Hereingabe Libudas überraschend zum 1:2 ins Tor rollen (85.). Ein Remis wäre indes leistungsgerechter gewesen.

Ich habe den Schiedsrichter Eierkopp genannt. Im Rheinland, wo ich herkomme, ist das keine Beleidigung.

— Kölns Manager Jörg Schmadtke über Schiedsrichter Guido Winkmann, der ihn bei einem 1:1 in Bremen auf die Tribüne verbannt hatte