Bundesliga 1964/1965 - 20. Spieltag - Sa., 30.01.1965 - 15:00 Uhr
1:3
HZ - 1 : 1

Tumulte nach dem zweiten Elfmeter

Sein 1:0 war zuwenig: Waldemar Gerhardt

Sein 1:0 war zuwenig: Waldemar Gerhardt

Sein 1:0 war zuwenig: Waldemar Gerhardt

Während sich die Schalker beim ersten gegnerischen Strafstoß noch ins Schicksal fügten, hagelte es nach dem zweiten Elferpfiff heftige Proteste.
Doch selbst neutrale Beobachter waren der Meinung, dass sich Schiri Regely von dem Sturz Strehls im Zweikampf gegen Crawatzo mit seiner Entscheidung auf dem falschen Dampfer befand. Wütende S04-Anhänger stürmten aufs Spielfeld und Ordner und Polizei hatte über zwei Minuten lang gut zu tun, den Platz von den aufgebrachten Fans zu räumen.
Schalke begann wie erwartet stürmisch und voller Elan. Gerhardt hatte bei zwei Möglichkeiten in den ersten drei Minuten nach Libuda-Zuspielen bereits die Führ-ung auf dem Fuß und stand zudem im Weg als Koslowski schoss (6.). Weitere gute Chancen ließen Koslowski (14.) und Libuda (17.) aus. In der 31. Minute war Gerhardt jedoch cool im Abschluss als er eine Karnhof-Vorlage am herauslaufenden Wabra vorbei ins Netz platzierte. Die bis dahin sehr reserviert auftretenden Clubberer wurden erst gegen Ende des ersten Durchgangs offensiv etwas munterer und bekamen nach einem unnötigen Foul Nowaks an Wüthrich prompt ihren ersten Strafstoß zugesprochen, den Reisch sicher verwandelte (37.). Auch die erste Vietelstunde nach Wiederanpfiff gehörte Schalke, doch vor allem Wabra, Wenauer und Ludwig Müller behielten den Überblick. Als der bei Schulz klar abgemeldete Strehl dann in der 63. fiel und Reisch seinen zweiten Elfer versenkt hatte, fanden die Tumulte statt. Danach bekamen die Knappen kaum mehr etwas auf die Reihe, während Albrecht auf der Gegenseite mit einem schönen Heber das 3:1 erzielte (71.). Mit geschicktem Ballhalten brachte der Club den Vorsprung über die Zeit.

Ein Kunstschuss! Zählt so ein Tor überhaupt?

— Lothar Matthäus, FC Bayern, zu seinem 2:2 beim VfL Bochum.