Bundesliga 1964/1965 - 22. Spieltag - Sa., 20.02.1965 - 15:00 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Remis zwischen Riegel-Spezialisten

Einer der wenigen MSVer in guter Form: Manfred Müller

Einer der wenigen MSVer in guter Form: Manfred Müller

Einer der wenigen MSVer in guter Form: Manfred Müller

Das standen sie sich nun gegenüber, die Spezialisten des Riegel-Systems. Doch nur die Neunkircher wendeten diese erfolgreich Taktik an.
Schließlich konnten die Meidericher gegen den wie erwartet streng defensiv auftretenden Gegner nicht auch noch mit verstärkter Abwehr präsentieren. Dass das bedingungslose Offensivspiel nicht zu den herausragenden Eigenschaften des MSV zählte, war nichts Neues. Trotzdem galt es, Druck zu erzeugen und Lücken im vielbeinigen Bollwerk der Borussen zu erspähen. Heidemann, rechter Verteidiger ohne Gegenspieler, stürmte somit eifrig mit, da die Gäste nur May, Heiden und Kuntz im Angriff beließen, während sich Harig und Berg als “Staubsauger” rechts und links vor der Abwehrkette betätigten. Die erste ganz dicke Chance resultierte aus einem Krämer-Geschoss (Schock deckte ihn ansonsten vorzüglich), das von der Latte zurücksprang (20.). Zwei Minuten später traf van Haaren per Kopfstoß ebenfalls nur den Balken. Weitere Chancen ergaben sich zwar, doch Kirsch erwies sich einmal mehr als “letzte Instanz” für den MSV.
Zu unterschätzen waren die seltenen Entlastungskonter der Borussen keineswegs. Vor allem der trickreiche May war immer für eine gefährliche Aktion gut (z.B. 42., knapp vorbei). Fast hätte Versteeg gleich nach dem Wechsel das 1:0 erzielt, doch wieder war Kirsch dazwischen. Der Druck des MSV ließ bald merklich nach und May glückte nach einer Kuntz-Flanke das 1:0 (57.). Nun zogen sich die Saarländer noch extremer zurück und das Remis schien für die ideenlosen Meidericher immer weniger machbar zu sein. Als dann nach einer Ecke die Kugel im Durcheinander van Haaren vors Schussbei fiel, fand der Meidericher doch noch die Lücke (84.). Spät genug.

Bei diesem Spiel erkennt man den Unterschied zwischen guten und schlechten Herzschrittmachern

— Sascha Ruefer