Hypernervöse Karlsruher

Beendete den Torreigen: Johannes Löhr

Eigentlich hätte man bei den Kölner aufgrund der Europacup-Einsätze eine gewisse Kraftlosigkeit erwartet. Doch das Gegenteil war der Fall.
Sieht man von der ersten Viertelstunde ab, beherrschte der amtierende Deutsche Meister das Spiel eindeutig. Ein Sololauf, von der Mittellinie gestartet, eröffnete den Torreigen. Madl schloss ihn gekonnt in der 3. Minute ab. Doch ein unnötiges Foul von Koßmann an Hornig, den der Verteidiger über die gesamte Spielzeit nicht in den Griff bekam, führte durch den sicher verwandelten Elfmeter Overaths kurz darauf zum Ausgleich (10.). Im Mit-telfeld übernahmen Weber, Sturm und Ove-rath immer eindeutiger die Vorherrschaft und setzten die nervösen Badener immer stärker unter Druck. Weitere Gegentore konnte die Hausherren nur dank kämpferischen Einsatzes vor der Halbzeit verhindern.
Zu Beginn der zweiten Hälfte verletzte sich Kölns Aktivposten Weber am Schien-bein und wechselte vorsichtshalber auf den Rechtsaußenposten. Doch selbst angeschlagen blieb er eine der spielentscheidenden Figuren dieser Partie. Den Badenern glückte durch Kentschke zwar nochmals die Führung (65.), doch innerhalb der folgenden fünf Minuten schlug Köln dreimal zu. Zunächst köpfte Weber eine Hornig-Flanke, die der unsichere Wolf völlig falsch einschätzte, zum 2:2 ein (66.). Zwei Minuten später stand Weber eindeutig im Abseits, als er Hornigs Zuspiel zum 3:2 für Köln verwertete, doch Schiri Sturm ließ sich nicht vom Gegenteil überzeugen. Beim Endstand durch Löhr machte Verteidiger Röhrig keine gute Figur (71.). Marx ragte beim KSC heraus, fand aber, außer in Berking, keine Unter-stützung in seinem hypernervösem Team.