Bundesliga 1964/1965 - 26. Spieltag - Sa., 03.04.1965 - 16:00 Uhr
3:3
HZ - 1 : 1

Sommerfußball mit sechs Treffern

Als Ersatzmann zweimal erfolgreich: Hans-Georg Tutschek

Als Ersatzmann zweimal erfolgreich: Hans-Georg Tutschek

Als Ersatzmann zweimal erfolgreich: Hans-Georg Tutschek

Eigentlich war die Partie nach dem Eigentor von Steinwedel bereits entschieden, doch zwei vermeidbare Treffer, die Loy bloß stellten, versauten den Hessen das Resultat.
Das sonnig-herrliche Aprilwetter schien dem ein oder anderen Akteur zu einer verträumteren Gangart inspiriert zu haben, denn das Spiel hatte einige Kuriositäten aufzuweisen. Guter Fußball wurde nicht gespielt, dazu gab es zu viel Leerlauf auf beiden Seiten. In der ersten halben Stunde stand 96-Keeper Podlasly einige Male im Blickpunkt. Zuerst tötete er ein Stinka-Geschoss ab (4.), dann faustete er einen Schämer-Freistoß (15.) aus der Gefahren-zone, um später Lechners Schuss und Kopfball (beide 36.) zu entschärfen. Überraschend gingen die an sich harmlosen Gäste durch einen 25-Meter-Schuss Mühhausens dann auch noch in Front (28.). Immerhin glückte der Eintracht der verdiente Ausgleich durch Ersatzmann Tutschek noch vor der Pause (41.).
Der zweite Treffer des Österreichers resultierte aus einem Missverständnis zwischen Bohnsack und Podlasly, als er dazwischensprang und einköpfte (60.). Kurios auch das 3:1: Lechners Vorlage war schließlich für Blusch bestimmt, Steinwedel sprang jedoch ins Schussfeld, fälschte ab und - es war geschehen (74.). Dass die im Sturm völlig harmlosen Niedersachsen dann doch noch mit einem 3:3 die Heimreise antreten durften, verdankten sie Torwart Loy. Beim Schuss von Nix zog der Keeper aus unerfindlichen Gründen seine bereits ausgefahrene Hand wieder zurück (83.). Das 25-Meter-Ding von Rodekamp hätte Loy an anderen Tagen wahrscheinlich mit der Mütze gehalten. Fußballerisch bot die Partie ansonsten viel lahmes Geschiebe und reichlich Stockfehler (Schämer).

Die Stimmung ist eigentlich wie vor dem Spiel. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir aus dieser äußerst großen Minimalchance, minimaler geht's gar nicht mehr, eine etwas kleinere gemacht haben, die größer geworden ist.

— Peter Neururer