Bundeskanzler sagte Kölns Sieg voraus

Dreifach erfolgreich: Karl-Heinz Thielen

Als der erstmals einem Erstliga-spiel beiwohnende Bundeskanzler Erhard zur Pause um seine Meinung gefragt wurde, sagte er den bis dahin keineswegs feststehenden Sieg der Kölner voraus.
Dabei sah es zur Halbzeit überhaupt nicht so aus, als ob der amtierende Meister gegen die technisch ansprechend aufspielenden Badener das bessere Ende für sich behalten würde. Der 1:1-Halbzeitstand war sogar etwas schmeichelhaft für die Domstädter, denn vor und nach dem wunderbaren Treffer von Cieslarczyk, der die Kugel nach einem Geisert-Pass in den Winkel knallte (17.), waren die Karlsruher weiteren Toren näher als die schwach gestarteten Kölner. Zudem war der von Erhard zur Pause gelobte KSC-Schlussmann vor der Pause in exquisiter Verfassung und machte nahezu alle FC-Chancen zunichte. Ausnahme: Als sich Thielen - an diesem Tag wirkungsvollster Kölner - einmal mehr Marxscher Bewachung entzog, beim ersten Versuch am KSC-Keeper scheiterte, aber im Nachschuss traf (31.). Ansonsten stand die Gäste-Deckung, allen voran Müller-Bewacher Witlatschil, sicher.
Der Patzer Pauls vor dem 2:1 der Hausherren brach Karlsruhe jedoch das Genick. Müllers Schuss war wirklich haltbar (47.). Die Angriffsmaschinerie der Kölner war jedoch, von Schäfer und den flinken Außen Thielen und Hornig getragen, angelaufen. Nun ging der brave KSC fast unter. Thielen legte zwei weitere Buden nach (57., 86.) und die Karlsruher konnten sich zuletzt glücklich schätzen, über das 4:1 hinaus nicht noch weitere Tore hingenommen zu haben, denn Pfosten, Latte und Paul bremsten weitere Großchancen aus. Bundeskanzler Erhards Halbzeit-Prognose hatte also gegriffen.