Bundesliga 1964/1965 - 9. Spieltag - Sa., 24.10.1964 - 15:15 Uhr
3:2
HZ - 2 : 2

HSV-Defensiv-Taktik ging fast ins Auge

Beeindruckte mit gekonnten Flankenläufen: Juhani Peltonen

Beeindruckte mit gekonnten Flankenläufen: Juhani Peltonen

Beeindruckte mit gekonnten Flankenläufen: Juhani Peltonen

Hamburg blieb zuhause auch im 20. Bundesliga-Heimspiel eine Macht und ungeschlagen. Doch die Taktik ihres Trainers machte es dem Team nicht einfach.
Gawliczek begann nämlich betont defensiv, indem er Giesemann als Ausputzer aufstellte; Dieckmann kümmerte sich um Braner und Verbinder Wulf begann als linker Läufer. Dabei hatte der HSV erstmals seinen “Wunschsturm” auf dem Platz. Allerdings in der Qualität dezimiert, da Bernd Dörfel angeschlagen auflief und ohne Wirkung blieb, während Wulf als “Zulieferer” zu tief stand. Dabei waren die Außen Peltonen und Charly Dörfel in glänzender Spiellaune und gaben Kiefaber/ Richter so maches Rätsel auf, während Uwe Seeler mächtig arbeitete, bei Schneider jedoch auf einen unerbittlichen Schatten traf. Zudem gerieten die Hanseaten durch ein Eigentor Krugs, der eine scharfe Reitgaßl-Flanke ins eigene Netz bugsierte, auch noch in Rückstand (28.). Charly Dörfel glich zwar umgehend nach tollem Krug-Zuspiel aus (29.), doch ein übler Fehler Schnoors, den Braner nutzte, stellte sogleich den alten Abstand wieder her (30.). Mit einem (ungeahndeten) Foul an Kiefaber eroberte Charly kurz vor der Pause den Ball und erzielte den glücklichen Ausgleich (44.).
Lautern präsentierte mit der Achse Neumann-Wrenger-Kapitulski er-neut ein glanzvolles Mittelfeld, das immer wieder große Akzente setzte. Die FCK-Spitzen waren jedoch zu limitiert und stießen selten gefährlich durch. Als im zweiten Durchgang Wulf den Sturm endlich verstärkte und mit einem exzellenten Freistoßtor die Punkte sicherte (52.), hatte der HSV doch noch die Kurve gekriegt. Die große Linie war bei den Hausherren jedoch nicht auszumachen.

Tatsache ist, dass wir in dieser Saison noch kein Spiel mit Glück gewonnen, sondern lediglich Spiele mit Pech verloren haben.

— Andreas Brehme, 1. FC Saarbrücken, philosophiert über die Saison 1985/86.