Bundesliga 1965/1966 - 1. Spieltag - Sa., 14.08.1965 - 16:00 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Schwaben-Sturm nur laue Luft

Bot trotz seines Eigentores ein gutes Debüt: Klaus Fichtel

Bot trotz seines Eigentores ein gutes Debüt: Klaus Fichtel

Bot trotz seines Eigentores ein gutes Debüt: Klaus Fichtel

Vom Angriff der VfB-Elf ging kaum Gefahr aus. Bundesliga-Debütant Klaus Fichtel traf dagegen - nur ins falsche Tor.
Das berechtigte Pfeiffkonzert des Stuttgarter Publikums zum Ende der Partie erzürnte VfB-Coach Rudi Gutendorf so sehr, dass er seine Teetasse wütend gegen die Wand schleuderte und kommentierte: “Das war das erbärmlichste Publikum, das ich je erlebt habe.” Doch der Übungsleiter hätte seine Kritik - natürlich in angemessener Form - eher gegen das eigene Team richten sollen. Der 1:0-Erfolg über die stark verjüngte Mannschaft aus Gelsenkirchen war nämlich mehr als schmeichelhaft. Schalke war nicht nur von Beginn an überlegen, technisch stärker und im Angriff gefährlicher, sondern hatte in der 20. Minute auch noch großes Pech, dass Werner in der 20. Minute nur den Pfosten traf und Fichtel nur eine Minute später nach einem Mühlmann-Fehler den Ball nicht - wie wahrscheinlich gewünscht - aus der Gefahrenzone drosch, sondern in die eigenen Maschen. Auch nach diesem Missgeschick blieben die Gäste dominierend, doch die VfB-Abwehr - vor allem Sawitzki, Menne und Sieloff - hielten dem Druck stand.
An der Dominanz der “Knappen” änderte sich auch nach dem Seitenwechsel wenig. Fichtel stabilisierte die Defensive und Herrmann war die große Schaltstation im Mittelfeld. Doch im Strafraum des VfB fehlte es den jungen Stürmern an der nötigen Kaltschnäuzigkeit. Vom VfB-Sturm war kaum etwas zu sehen. Die Flügel blieben stumpf und Peters sowie Waldner waren gegen Fichtel und Pliska chancenlos. Somit entschied das dumme Eigentor die Partie zugunsten des schwachen VfB.

Ich bin ein Mann für den Strafraum. Nur muss mich der Trainer erst mal aufs Spielfeld lassen.

— Edgar Schmitt