Bayern übertrieb die Schönspielerei

Verwandelte einen Eckball direkt: Manfred Kreuz

Das junge Team aus München bestätigte im ersten Durchgang seine Favoritenrolle, wäre aber nach der Halbzeit fast noch unter die Räder gekommen.
Erwartungsgemäß lief der Ball wie an an einem Fadengezogen durch die Reihen der Cajkovski-Truppe. Die Schalker hechelten dem Kombinationswirbel chancelos hinterher und durften sich glücklich schätzen, dass es zur Pause nur 0:1 gegen sie stand. Nach zwei gefährlichen Brenninger-Geschossen fiel die frühe FCB-Führung. Müller hatte Herrmann den Ball abgeluchst, auf Koulmann weitergeleitet, der aus 20 Metern abzog und Pyka fälschte unhatlbar für Elting ab (5.). Kurz begehrte S04 auf, doch dann wirbelten die Gäste weiter. Allerdings vergaßen sie bei aller Schönspielerei das Toreschießen. Vor allem Ohlhauser hatte mehrere Möglichkeiten. Zur Pause waren jedoch mit Nowak, Nafziger und Ohlhauser drei Akteure mehr oder weniger stark angeschlagen.
Diesen Nachteil konnten die Gäste im zweiten Durchgang nicht mehr vernünftig kompensieren. Schalke wachte aus seiner Defensiv-Lethargie auf, Herrmann orientierte sich offensiver und Kosar im Bayern-Tor bewies seine Klasse. Der Ausgleich fiel allerdings aus FCB-Sicht recht unglücklich. Olk hatte sich bei einem Kreuz-Eckball am ersten Pfosten völlig verschätzt, ließ den Ball passieren und der irritierte Kosar konnte erst hinter der Torlinie zupacken (65.). Spielerisch lief bei den Münchenern nun gar nichts mehr. Abwehrschlacht pur war angesagt. Selbst Techniker Beckenbauer kloppte die Kugel nur noch hinten raus. Die beste Chance hatte Herrmann, der jedoch nur das Holz traf (70.). Also zwei grundverschiedene Hälften, aber ein gerechtes Remis.