Bundesliga 1965/1966 - 12. Spieltag - Sa., 06.11.1965 - 15:00 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Köln rannte lange planlos an

Gefiel in der Rolle des Ausputzers: Josef Marx

Gefiel in der Rolle des Ausputzers: Josef Marx

Gefiel in der Rolle des Ausputzers: Josef Marx

Gegen eine flexibel verteidigende Truppe aus Karlsruhe mühten sich die favorisierten Domstädter lange Zeit ideenlos ab. Erst einige Positionswechsel beförderten den Durchbruch.
Der erstmals wieder verfügbare Josef Marx übernahm beim KSC die Rolle des Ausputzers und lieferte eine starke Partie. Dafür war Crawatzo zur Manndeckung Neumanns zurückbeordert worden und schaltete den Youngster aus. Desweiteren kümmerten sich Rauh und Kafka erfolgreich um Löhr und Thielen, die, abgesehen von der Schlussphase, wirkungslos blieben. Während Köln bestenfalls über den linken Flügel mit Overath und Hornig ab und an Lücken aufrissen, muteten die KSC-Gegenschläge wesentlich gefährlicher an. Allerdings klebte dem kampfstarken Zaczyk bei zwei aussichtsreichen Aktionen das Schusspech am Stiefel (27., 33.).
Nach der Pausenansprache von Trainer Knöpfle tauschten Thielen und Neumann bzw. Sturm und Weber ihre Rollen, wobei besonders der bis dahin farblose Hansi Sturm mit seiner offensiver ausgelegten Arbeit das FC-Aufbauspiel befruchtete. Zuerst hatte jedoch Torwart Schumacher nochmals gegen Zaczyk zu klären (49.), ehe sich die Kölner immer besser in Szene setzten. Vor dem entscheidenden Doppelschlag traf Overath in der 67. Minute den Pfosten. Das 1:0 fiel dann zwölf Minuten vor Schluss durch einen Kopfball Thielens aus kurzer Entfernung, nachdem Neumann einmal zur Flanke gekommen war. In der Folgeminute bediente Hornig den aufgerückten Sturm, der aus gut 20 Metern mit einem Flachschuss den guten Keeper Paul überwand. Fazit: Aufsteigende Tendenz beim KSC. Köln spielte lange Zeit äußerst hilflos.

Dieses Tor hilft auch dem Segen der Familie.

— Lolita Moreno, Ehefrau von Lothar Matthäus, zu dessen spektakulärem Treffer beim Comeback für den FC Bayern in Leverkusen (4:2).