Bundesliga 1965/1966 - 2. Spieltag - Sa., 21.08.1965 - 16:00 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0

Die Risikofreudigkeit war sehr gering

Als Ex-Schalker bester KSCer: Heinz Crawatzo

Als Ex-Schalker bester KSCer: Heinz Crawatzo

Als Ex-Schalker bester KSCer: Heinz Crawatzo

Dass der Karlsruher SC sich eher defensiv präsentieren würde, war keine Überraschung. Dass die Schalker auf dieselbe vorsichtige Taktik zurückgriffen, tat dem Spiel nicht gut.
Das aktivere Team war im ersten Durchgang dennoch der FC Schalke. Im Mittelfeld zogen der kleine Neuser und der zurückgezogen agierende Herrmann die Fäden, doch im Angriff fehlte es den Knappen an durchschlagskräftigen Stürmern. Werner und Weikamp spielten zu behäbig oder durchsichtig und Bechmann traf auf den starken Saida. Einen überraschenden Kracher hatte Bechmann in der 21. Minute dennoch parat, doch die Kugel prallte von der Latte ins Feld zurück. Auch ein Flachschuss Pliskas ging nicht ins Tor, da Keeper Paul glänzend reagierte (23.). Die Deckung des KSC blieb ansonsten Herr der Lage.
In der zweiten Halbzeit wurden die Gäste zwar etwas mutiger, inizierten über Marx und dem laufstarken Crawatzo gekonnte Spielzüge, doch auch der Badenser Sturm blieb eher ein laues Lüftchen. Zwei Chancen für Madl, zuerst schoss er knapp vorbei (50.), dann zimmerte er den Ball freistehend über den S04-Kasten, führten ebenso wenig zum Erfolg wie auf der Gegenseite die Möglichkeit für Bechmann, der nach einem Eckball überhastet vergab (62.). Insgesamt überwogen die Schalker Spielanteile, die im Eckenverhältnis von 9:4 für die Gastgeber ihren Ausdruck fanden, doch echte Risikobereitschaft war in beiden Sturmzentren weniger angesagt. So überwog das Können der Abwehrreihen, in denen vor allem der 20jährige Klaus Fichtel herausragte, dessen tolles Stellungsspiel und seine organisatorischen Fähigkeiten neben seiner Kaltschnäuzigkeit verblüfften. Zudem schaltete er Dobat total aus.

Ich war wohl zu lange im Trainingslager.

— Münchens Thorsten Fink, nachdem er Lauterns Youri Djorkaeff auf den Mund küsste