Bundesliga 1965/1966 - 20. Spieltag - Sa., 29.01.1966 - 15:00 Uhr
1:1
HZ - 0 : 1

Schönspielerei zahlte sich nicht aus

Als Ersatzmann mit einer starken Leistung:
<br>Klaus Zaczyk

Als Ersatzmann mit einer starken Leistung:
Klaus Zaczyk

Als Ersatzmann mit einer starken Leistung:
Klaus Zaczyk

Wenn es zur Gewohnheit wird, dass eine Mannschaft viele Chancen herausarbeitet, aber fast eben so viele vergibt, der sollte sie nicht unbedingt mehr von ständigem Pech reden.
Diese Erkenntnis gilt für die so wunderschönen Fußball spielenden Mönchengladbacher, die fast alles können - bis auf ihre Chancen nutzen. So wäre es auch falsch, von einem glücklichen Unentschieden der Karlsruher zu sprechen. Sie boten, wozu sie in der Lage sind, und das war vor allem in puncto Athletik und Einsatzwillen überraschend viel. Zudem hatten sie mit Marx einen Abwehrorganisator, der sicherlich den größten Anteil daran hatte, dass das so gerühmte Mönchengladbacher Innentrio mit Netzer, Rupp und Heynckes diesmal in Gesamtheit enttäuschte.
Der Vorwurf gilt vor allem dem von Crawatzo eng bewachten Netzer, dessen Pässen viel zu selten ankamen, um die Neben- und Vorderleute gut aussehen zu lassen. Gut, wenn die Chancen genutzt worden wären - alle hätten den Borussen eine famose Leistung bescheinigt. Doch Nervenstärke gehört nun auch einmal zu diesem Geschäft, und in dem Punkt muss der Aufsteiger noch einiges lernen. So wirkte er sichtlich geschockt, als die Karlsruher überraschend in Führung gingen. Cieslarczyk hatte sich auf der linken Seite durchgetankt, und Kentschke verwerte die Vorlage sicher. Es dauerte bis zur 61. Minute, ehe der Daueransturm der Gastgeber belohnt wurde. Ausgerechnet ihr schwächster Stürmer, Laumen, staubte zum 1:1 (61.) ab, nachdem Rupp Minuten vorher mit einem Kopfball nur die Latte getroffen hatte. Die Partie ging mit deutlichen Vorteilen des BVB zu Ende, für den KSC sorgte nur der eifrige Zaczyk ab und an für Entlastung.

Ich mache nie Kommentare über Schiedsrichter, und diese lebenslange Gewohnheit werde ich für diesen Arsch nicht aufgeben.

— Ron Atkinson auf die Frage nach der Leistung des Schiedsrichters