Bundesliga 1965/1966 - 20. Spieltag - Sa., 29.01.1966 - 15:00 Uhr
0:1
HZ - 0 : 1

Schumacher hatte tausend Hände

An ihm verzweifelten die Schwaben: Anton Schumacher

An ihm verzweifelten die Schwaben: Anton Schumacher

An ihm verzweifelten die Schwaben: Anton Schumacher

Dem Verlierer konnte man kaum einen Vorwurf machen. Siebenmal registrierten die Statistiker so genannte "todsichere" VfB-Chancen, doch im Tor der Kölner stand mit Toni Schumacher der Held des Tages.
Dabei waren die Zeitungen in den Tagen zuvor noch voll von der angeblichen Verpflichtung des jugoslawischen Nationaltorwarts Soskic gewesen, der sich mit den Kölner einig sei. Wer braucht einen Soskic, der diesen Schumacher hat? Unglaublich, was er noch an Schüssen von Weiß, Huttary und Geiger entschärfte.
Einzige Kritik am VfB nach einem auf hohem Niveau sehenden Spiel: Er hätte vielleicht etwas mehr über die Flügel angreifen sollen. Doch dort standen mit dem jungen Entenmann und Geiger, der um sein Comeback kämpfte, keine ausgesprochenen Außenstürmer. Vor allem Entenmann machte seine Sache am Ball gut. Doch auch er drängte oft zu früh zur Mitte, wo das Kölner Abwehrzentrum mit Weber, Regh und Pott einen starken Eindruck machte. .Auch die Rheinländer hatten ihre Chancen. Die schnellen Hornig und Löhr starteten im Zusammenspiel mit Müller gute Konter, das Tor des Tages entsprang denn auch einem Duett der beiden. Hornig ist auf die andere Seite gewechselt und stürmt rechts auf und davon, Löhr ist zur Mitte gewechselt und drückt den präzisen Querpass (40.) unhaltbar ein. In der Schlussphase verstanden es die Kölner meisterhaft, den Druck des immer nervöseren VfB nicht zu groß werden zu lassen. Vor allem Overath sorgte mit blitzgescheiten Pässen aus der eigenen Hälfte immer wieder für Entlastung, kurz vor Schluss musste Sawitzki noch einen Fünf-Meter-Schuss von Müller abwehren.

Wo ist der Champagner? Wie bei Niki Lauda!

— Karl-Heinz Rummenigge, FC Bayern, nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 1980.