Bundesliga 1965/1966 - 31. Spieltag - Sa., 30.04.1966 - 16:00 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

Fans stürmten das Wildpark-Stadion

Brachte den KSC mit einem Sonntagsschuss in Führung: Gerhard Kentschke

Brachte den KSC mit einem Sonntagsschuss in Führung: Gerhard Kentschke

Brachte den KSC mit einem Sonntagsschuss in Führung: Gerhard Kentschke

50.000 Zuschauer wurden offiziell bekannt gegeben. Doch das war nur die halbe Wahrheit. Denn diese Partie schlug alle Besucherrekorde, es drohte zeitweise Chaos. Viele Kartenbesitzer schaffen sich gewaltsam Einlass, drückten ein Tor ein und drangen in den Innenraum.
Die Akteure hielten nicht ganz das, was sich das Publikum von ihnen versprochen hatte. Die Zuschauer sahen ein Spiel mittlerer Klasse, in dem in der ersten Halbzeit der Gastgeber dominierte, nach dem Wechsel allerdings die überlegene Technik des Meisterschaftsanwärters zum Tragen kam. Ein gerechter Ausgang also, auch wenn die vielen KSC-Fans unzufrieden waren. Sie hatten vor der Pause eine Fülle von KSC-Chancen gesehen, doch nur Kentschke (19.) konnte Radenkovic mit einem Volleyschuss nach Vorlage von Berking überwinden.
Der Münchner Heiß machte es ihm nach dem Wechsel in ähnlicher Art nach. Sein Ausgleich (53.) entsprang ebenfalls eine Einzelleistung, obwohl der beste Karlsruher Marx durch seinen einzigen Fehler diesen Treffer erst ermöglicht hatte. In der Folge beherrschte 1860 München das Spiel, hatte auch gute Möglichkeiten, mussten sich jedoch den Fehler der zu großen Verspieltheit ankreiden lassen. Der Zug zum Tor fehlte, vor allem vermisst bei Konietzka und Heiß. Da halfen auch die brillanten Einzelleistungen von Grosser und Perusic wenig. Vielleicht hat dieses Team zu viele Techniker, um wirklich ganz oben stehen zu können. Enttäuschend, dass sich Rebele etwa selbst gegen den angeschlagenen Kafka kaum durchsetzen konnte. Ein Sonderlob verdiente sich Torwart Kessler durch starke Paraden in der Schlussphase.

Jedes Spiel fängt bei Null an.

— Lothar Matthäus