1860 fiel am Ende auseinander

Setzte den Löwen drei Buden ins Netz: Herbert Laumen

Es gibt Mannschaften, die versagen vor allem dann, wenn es darauf ankommt. 1860-Trainer Max Merkel stellte seinem Team nach dem 3:3 dies wenig rühmliche Zeugnis aus. "Wir hätten uns schon fünfmal an der Spitze absetzen können, und immer geht es im entscheidenden Moment schief", schimpfte der Coach.
Die Fakten bestätigten den Trainer. 3:1 führte 1860 schon gegen den Aufsteiger, ohne sich bis dahin sonderlich mit Ruhm bekleckert zu haben. Doch in der zweiten Halbzeit zeigten die mit vielfachem Ersatz angetretenen Mönchengladbacher, nach Meinung vieler Fachleute jetzt gegen Saisonende eigentlich schon ausgebrannt, plötzlich Kampfgeist und Spielfreude. Das Ergebnis waren zwei Tore von Herbert Laumen (82. und 83.), der dabei beide Male von prachtvollen Diagonal-Pässen Günter Netzers profitierte.
Laumen hatte auch anfangs die Münchner geschockt, als er mit einem Schrägschuss (25). das 1:0 für die Borussen erzielte. Dann jedoch schien alles "normal" zu laufen: Konitzka (36.) glich mit Flachschuss aus, und Sekunden vor dem Pausenpfiff profitierte Küppers von einer verunglückten Kopfball-Abwehr Pöggelers. Das 3:1 Konietzkas (49.) nach der Pause schien alles klar zu machen, zumal es die Borussen in der Folgezeit vor allem ihren überragenden Ersatztorwart Kraetschmer verdankten, dass sie nicht noch höher in Rückstand gerieten. Gegen Ende geriet dann jedoch die Münchner Abwehr gegen anstürmende Borussen so ins Schwimmen, dass Trainer Merkel verkündete: "Ich brauche dringend drei neue Abwehrspieler, wenn wir wirklich ernsthaft um die Meisterschaft mitspielen wollen."