Eintracht-Fans feierten Tasmania

Wirkungsvollster Braunschweiger Stürmer: Klaus Gerwien

Das Ergebnis war standesgemäß, der Spielverlauf hingegen eher eine Sensation. Denn bis zur 85. Minute konnte Absteiger Tasmania auf ein Remis in Braunschweig hoffen, ehe späte Tore von Krafczyk und Maas doch noch für das 3:1 sorgten.
Der späte Sieg allerdings konnte die Zuschauer nicht mehr versöhnen. Sie pfiffen aus vollem Herzen, denn sie hatten Sommerfußball der ganz schwachen Sorte gesehen. Die Braunschweiger passten sich, nachdem Moll (27.) sie mit einem Abstaubertor in Führung gebracht hatte, immer mehr dem Zweitliga-Niveau der Berliner an. Naheliegend, dass die Braunschweiger überlegen spielten. Aber gefährlich für das Tasmanen-Tor wurde es nur, wenn Gerwien auf der rechten Seite für Druck sorgte. Moll (allerdings leicht angeschlagen) und Krafczyk hingegen vergaben ihre Möglichkeiten reihenweise.
Die Braunschweiger Deckung wurde nicht gefordert. Umso überraschender, dass Simon auf der linken Verteidiger-Position dennoch viele Unsicherheiten verriet. Fehlerlos und eindrucksvoll hingegen Kaack und Brase, die sich auch immer wieder um den Aufbau kümmerten. Bei Tas fand Szymaniak selten die Freiheiten für seine sonst so genialen Pässe, Schmidt nahm sie ihm durch hautnahe Bewachung. Praktisch aus heiterem Himmel fiel der Ausgleich durch Konieczka (55.), und das gab der Stimmung auf den Rängen unverhofften Aufschwung: Die Zuschauer, von der Eintracht enttäuscht, begannen zu diesem Zeitpunkt schon die Berliner anzufeuern. Szymaniak nahm es als Anlass zu einer kleinen Spitze in Richtung Berliner Publikum: "Wenn wir zuhause auch einmal so angefeuert würden wie hier, wäre ich schon zufrieden."