Umstrittener Elfer entschied Top-Spiel

Verschuldete den spielentscheidenden Elfmeter: Wolfgang Paul

Ein Unentschieden, so hatte man in Dortmund vorher ausgerechnet, hätte wohl schon zur Meisterschaft gereicht. Doch dann passierte in der vorletzten Minute das kaum Fassbare: Meister Werder erhielt einen Elfmeter zugesprochen, Höttges verwandelte für den zögernden Schütz zum 1:0 und zum Sieg.
Klar, dass die Dortmunder mit Schiedsrichter Tschenscher haderten. "Wer das gesamte Spiel über beide Augen zudrückt, kann nicht in letzter Minute solch ein Ding pfeifen", rübte Kapitän Wolfgang Paul den Unparteiischen. Paul war das Missgeschick unterlaufen, der bis dahin von Assauer beherrschte Bremer Mittelstürmer Dausmann stolperte über das lange Bein von Paul.
Es war aus Dortmunder Sicht eine total überflüssige Niederlage. Denn vor dem für sie fatalen Elfmeter-Pfiff hätten sie etliche Male alles klar machen können. Doch Held verschoss, und Emmerich schien total indisponiert. Waren es etwa die neuen Schuhe? Die die "alten Schlappen" hatte er sich nach dem Cup-Triumph wenige Tage vorher in Glasgow vergolden lassen und den Fans überreicht. "Solch ein Blödsinn kann uns die Meisterschaft kosten", schimpfte Multhaup. Insgesamt war das Top-Duell eine Partie von nur mäßigem Niveau. Beide Seiten hatten sich die Zwangsjacke eines vor allem auf die Defensive gerichteten Systems angelegt. Das neutralisierte das Mittelfeld weitgehend, in dem Schütz und Danielsen sehr weit zurück hingen. Doch auch Sturm und Schmidt auf BVB-Seite waren mehr mit Zerstören als mit Aufbauen beschäftigt. Bei den Borussen bot nur Held eine akzeptable Stürmer-Partie, der SVW hatte mit Zebrowski und Hänel immerhin noch zwei gefährliche Flügel anzubieten.