Bundesliga 1965/1966 - 32. Spieltag - Sa., 14.05.1966 - 16:00 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Verteidiger schoss das "Goldene Tor"

Schoss mit einem Freistoß die Eintracht zum Sieg: Peter Blusch

Schoss mit einem Freistoß die Eintracht zum Sieg: Peter Blusch

Schoss mit einem Freistoß die Eintracht zum Sieg: Peter Blusch

Irgendwann ist jeder "Angstgegner" keiner mehr, diese Erfahrung machten die Frankfurter. In den beiden Bundesligaspielen zuvor hatten die Karlsruher am Main insgesamt zehn Tore erzielt, diesmal gingen sie leer aus und mussten mit einer verdienten 0:1-Niederlage auf die Heimreise.
Schon früh zeigte sich, dass der KSC der früheren Jahre nicht mit der Mannschaft gemeinsam hatte, die diesmal auflief. Zaghaft, ganz auf Defensive bedacht, igelten sie sich um ihren überragenden Stopper Marx ein. Die Frankfurter reagierten im Prinzip richtig: Ihr komplettes Innentrio mit Friedrich, Trimhold und Huberts zog sich zurück, versuchte den Karlsruher Beton mit langen Pässen auf die Flügel Grabowski und Solz zu knacken. Die dribbelten nicht einmal schlecht, doch irgendwann wurden Karlsruher Abwehrbeine zu viel. So war es Verteidiger Blusch vorbehalten, für das "Goldene Tor" zu sorgen: In der 38. Minute, nachdem KSC-Stopper Rauh einen Lechner-Schuss mit der Hand gebremst hatte, jagte er den 18-m-Freistoß ins Tor - unhaltbar für den überragenden Kessler im KSC-Tor.
Erstaunlich, dass man bei den Gästen nicht anschließend taktisch ein wenig umdachte. Man spielte weiter auf totale Torsicherung, wohl in der Hoffnung auf die eine oder andere Konterchance. Beinahe wäre dieses Rezept sogar aufgegangen. Doch Rauh übersah in der 88. Minute den mitgelaufenen Wild, der mühelos hätte einschießen können. Es wäre allerdings ein unverdientes Remis gewesen, denn die Hessen bestimmten praktisch die gesamte Partie. Bundestrainer Helmut Schön hatte zwar keine auffälligen Kandidaten gesehen, sprach später jedoch von einer sehr einseitigen Partie.

Es war, als würde ich im Ausland spielen.

— Ian Rush über seine Zeit bei Juventus Turin