Bundesliga 1965/1966 - 7. Spieltag - Sa., 02.10.1965 - 16:00 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Hochklassiges Match der Titel-Favoriten

Überragend im vorderen Mittelfeld: Peter Grosser

Überragend im vorderen Mittelfeld: Peter Grosser

Überragend im vorderen Mittelfeld: Peter Grosser

Die Erwartungen vor dem Aufeinandertreffen zweier Titel-Favoriten waren hoch und wurden größtenteils erfüllt. Einzig in der Chancenauswertung gab es Defizite.
Die Vorteile im ersten Durchgang lagen deutlich auf Seiten der Gastgeber. Hochklassiger Tempofußball auf technisch ansprechendem Niveau begeisterte das Publikum. Im Mittelfeld stachen bei den Löwen Perusic und Grosser, bei den Gästen Weber und Sturm heraus, während sich in den Sturmreihen die Außen Heiß und Rebele, sowie Kölns Löhr und Thielen auszeichneten. Im Abschluss haperte es jedoch vor allem bei Konietzka und Brunnenmeier, die mehrfach knapp scheiterten. Zudem zeigten Radenkovic und Ewert zwischen den Pfosten tolle Reaktionen. Kölns Torwart war beim 1:0 in der 25. Minute durch Rebeles Kopfball nach Heiß-Flanke allerdings chancenlos.
Während 1860 die Halbzeitführung zu Recht inne hatte, kam Köln nach dem Seitenwechsel besser in die Partie. Sturm vernachlässigte zwar die Bewachung Grossers, erwies sich jedoch als maßgebliche Schaltstation mit Antreiberqualitäten und riss nun auch den vor der Pause zu reservierten Overath mit. Die Sechziger schwammen, denn Wagner und Luttrop hatten große Probleme gegen das Gespann Löhr/Overath. So auch beim Ausgleich, als Sturm Löhr steil schickte, der Wagner überlief und flach ins kurze Eck vollendete (59.). Das Spiel schien zu kippen, doch nun erwies sich Grosser als Matchwinner. Nicht nur seine Ballbehauptung im Mittelfeld entzückte, sondern auch sein Treffer zum 2:1, das er, Ewert elegant umdribbelnd, nach einem Luttrop-Freistoß erzielte (76.). Tolle Paraden von Radenkovic verhinderten gegen verzweifelt anrennende Kölner den gut möglichen Ausgleich.

Wenn der Beckenbauer den Lattek ärgern will, dann spielt er so, wie der Lattek die Taktik vorgeschlagen hat.

— Rudi Faßnacht, Trainer des MSV Duisburg, über den FC Bayern.