Bundesliga 2001/2002 - 2. Spieltag - Sa., 04.08.2001 - 15:30 Uhr
3:2
HZ - 1 : 2

Blind ins offene Messer

Mit totaler Offensive wollten die Bremer es anfangs etwas zu gut machen und hätten sich fast die erste Heimniederlage eingehandelt. Der große Eifer verhalf aber dennoch zu einem wackligen Sieg.
Überschäumenden Jubel sah man trotzdem nicht im Weserstadion, denn es war letztlich doch nur Cottbus gewesen, das man noch gerade eben hatte besiegen können. Im Grunde stand auch nach dem zweiten Saisonspiel die Erkenntnis, dass der SV Werder als Mannschaft derzeit nichts Besonders darstellte; nüchtern betrachtet sah man einen überalterten Regisseur, einige emsige Arbeiter und Talente, die noch nicht weiterhalfen. Auch Ailton, der einzige Offensive besonderen Zuschnitts, musste erkennen: “Wir haben gewonnen, weil wir 90 Minuten total gekämpft haben.” Die Art des Sieges, auch das hätte Ailton sagen können, war allerdings mächtig unreif. Die Brechstange, mit der vor allem Frings und Bode auf den Außen offenbar Versäumtes nachholen wollten, führte fast unweigerlich zu Gegentoren, zumal Verlaat und Baumann ohne weitere Absicherung gegen die unterschätzten Cottbuser Spitzen standen. Als Werder auch nach dem Führungstor (15.) keine weitere Absicherung einbaute, schnappten die schnellen Gäste zu und führten zur Pause mit 2:1. Was dann geschah, brachte wiederum Eduard Geyer auf die Palme. Statt den Strafraum weiterhin dicht zu zementieren, begann die Abwehr ohne Not zu wackeln. “Hujdurovic hat sich wie ein Pionier verhalten”, schäumte Geyer. Der Bosnier hatte freilich nicht das große Los gezogen, denn er spielte gegen Ailton, der nach der Pause nicht mehr zu halten war und das Spiel ganz allein wieder umbog.

Die einen sollen auf dem Fußballfeld pfeifen, die anderen am Strand.

— Ottmar Hitzfeld zur Leistung des saudi-arabischen Schiedsrichters Khalil Al Ghamdi beim Spiel der Schweiz gegen Chile bei der WM 2010