Bundesliga 2001/2002 - 2. Spieltag - So., 05.08.2001 - 17:30 Uhr
3:2
HZ - 0 : 0

Teures Lehrgeld auf dem Betzenberg

Die Euphoriewelle des Auftaktsieges trug die Fohlen noch weit in die nächste Partie hinein und ermöglichte fast einen Auswärtssieg. Doch der Gegner hieß Kaiserlautern, und der war auf späte Tore spezialisiert.
Von Beginn an erfreuten sich die 40.000 an einem kurzweiligen und rassigen Spiel. Gladbachs Trumpf war die Eingespieltheit, denn die Fohlen-Elf war nicht nur identisch mit der aus dem Bayern-Match, sondern bis auf Stiel auch ein Abziehbild der Aufstiegsmannschaft. Erst nach einer halben Stunde konnte sich Kaiserslautern einige Vorteile erspielen, was auch daran lag, dass die Gäste sich nicht scheuten, etwas ruppiger zur Sache zu gehen. Nicht selten kam es dadurch zu gefährlichen Standardsituationen vor dem Tor von Jörg Stiel. Aber auch die Konterrolle behagte den Gästen, und bald stellte sich heraus, dass Gladbach mit van Lent auch den gefährlichsten Stürmer auf dem Platz hatte. Mit einem kühlen Doppelschlag besorgte er kurz nach dem Wechsel eine unverhoffte 2:0-Führung, wobei sich Nielsen und Eberl als kluge Vorbereiter erwiesen. Der Zwischenstand entsprach nicht ganz dem Spielverlauf, war aber nicht unverdient, weil die Gäste vor allem nach dem ersten Treffer konsequent nachsetzten und Lautern weiter unter Feuer nahmen. Doch plötzlich hörte das auf. “Wir haben uns nach der Führung zu weit hinten reindrängen lassen”, beklagte Jörg Stiel. Seinen Lauf nahm das Unheil mit einem Glückstreffer von Mario Basler (67.). Damit war die Furie entfesselt, und Lautern startete die berühmte Schlussoffensive. Harry Kochs Elfmetertor war der verdiente Lohn (89.) größer Mühen, der Siegtreffer durch Ramzy jedoch zu viel des Guten.

Wir wollen eine ganz moderne Variante des Brechstangenfußballs ausarbeiten, und sind sozusagen die Antithese von Barcelona.

— Alfred Tatar als Trainer von Vienna FC.