Wenig meisterlich

Löste das überaus glückliche 1:0 aus: Willy Sagnol

Es ging für Bayern um viel. Nach dem Ausscheiden in der Champions League und im Pokal wollte man wenigstens den 3. Platz (CL-Berechtigung) belegen - wenn nicht noch mehr. Der letzte Spieltag hatte ja die Meisterschaftschance weiter offen gehalten. Und - typisch FC Bayern - mit einer wirklich mittelmäßigen Leistung in Wolfsburg, einem Eigentor als "Matchwinner" und der Möglichkeit, zwei Punkte hinter Dortmund platziert, seinen Titel noch verteidigen zu können, trat man die Heimreise an. Der VfL hatte dagegen irgendwie kein Rezept, war also wie immer Loser gegen diesen Gegner. Dem langweiligen Spiel die Highlights zu entlocken, hieße, die Meisterschaft den Münchener gleich zu schenken. Nun ja, Reitmaier und Kahn hatten jeder eine Großtat zu verrichten. Scholl spielte so, als wollte er seinen Nationalelf-Rücktritt auch noch mit einer entsprechenden Leistung würdigen und Klimowicz musste so früh ausgewechselt werden, dass er Bayern nicht in Gefahr bringen konnte. Das Eigentor war besonders blöd. Der Schuss von Sagnol war oberschlapp. Das Dazwischengehen von Biliskov dilletantisch und unnötig. Reitmaier auf der Torlinie: Bahnschranke brüchig. Also: Spiel abhaken, denn trotz des Erreichens des 3. Platzes und der theoretischen Titelchance, sah man hier keinen "Meister FC Bayern München 2001/2002".