Bundesliga 2001/2002 - 6. Spieltag - Sa., 15.09.2001 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Der 11. September: Erzrivalen Hand in Hand

Die politische Großwetterlage verlangte von den Lautsprechern beider Mannschaften, diesmal auf die gegenseitigen verbalen Spitzen im Vorfeld zu verzichten. Die Voraussetzungen waren zudem ähnlich. Beide Teams mussten am 11. September in der Champions League antreten (Schalke 0:2; Dortmund 2:2). Beide fanden die Ansetzungen der UEFA unverhältnismäßig und beide mussten zuletzt eher Federn lassen: Schalke gegen Athen und der BVB gegen die Bayern. Ebbe Sand (Trainingsrückstand) und Sunday Oliseh (Formkrise) standen nicht in der Anfangself. Hand in Hand standen alle Teams während der Schweigeminute auf dem Spielfeld. Ein Zeitdokument. So ging es auch die erste Viertelstunde weiter - man tat sich nichts. Doch plötzlich übernahm der Ex-Dortmunder Andi Möller nach einem Kopfballduell zwischen Agali und Kohler das Leder, ließ Kohler geschickt aussteigen und schoss stramm an Lehmann vorbei ins Netz (17.). Nach einem Rosicky-Alleingang - er zielte knapp amTor vorbei - sorgten Freistöße von Böhme und nochmals Rosicky für Spannung. Ohne Torerfolg. Zwei Möglichkeiten der Schalker durch Nemec und van Kerckhoven (beide36.) stand vor der Pause nur noch Rosickys Freistoß-Versuch gegenüber, der eher als gefährliche Flanke gedacht, von Keeper Reck rechtzeitig entschärft wurde (43.). Wieder ein Freistoß. Diesmal nahm Möller aus 30 Metern Maß (51.). Lehmann konnte den nassen, schnellen Ball allerdings entschärfen. Trotz Überlegenheit erarbeiteten sich die Schalker zuwenig zwingende Chancen. Zudem blieben vereinzelte BVB-Konter gefährlich. Oliseh (30m-Freistoß, 61.) und Stevic (aus halblinker Position, 70.)scheiterten nur knapp. Acht Minuten vor dem Abpfiff stand dann Agali plötzlich allein vor Torwart Lehmann. Sein gelupfter Ball strich jedoch knapp übers BVB-Gehäuse. Das wars. Somit rückten beide Teams auch sportlich enger zusammen.

Es gibt ja die berühmten Trainingsweltmeister, die dann sonntags einen braunen Streifen in der Hose haben.

— Ramon Berndroth