Bundesliga 2001/2002 - 7. Spieltag - Sa., 22.09.2001 - 15:30 Uhr
0:4
HZ - 0 : 2

Perfekter Werder-Konterfußball

Das Derby der beiden Nordclubs bedeutete für den HSV das Spiel Eins nach Pagelsdorf. Die vakante Trainerposition nahm übergangsweise Sportdirektor Holger Hieronymus ein. Beide Teams fanden sich nach sechs Spieltagen punktgleich in unteren Tabellenregionen wieder, ein Sieg war deshalb für beiderseits äußerst wichtig, um nicht in die Abstiegsränge zu rutschen. Der HSV konnte wieder auf seinen Torschützenkönig der letzten Saison, Sergej Barbarez, zurückgreifen. Für ihn saß Bester auf der Bank. Werder veränderte die Aufstellung auf zwei Positionen: Für Stalteri und Banovic rückten Lisztes und Krstajic in die Anfangsformation. Mit den 43.000 in der Hamburger AOL-Arena sah auch Teamchef Rudi Völler, wie die Bremer trotz einer defensiven Aufstellung zunächst besser ins Spiel kamen. Allerdings konnte der HSV die erste Großchance verzeichnen. Ketelaer scheiterte mit seinem Schuß (6.) jedoch am prächtig reagierenden Rost. In der 13. Minute war dann Werders Ailton nicht mehr zu halten. Einen Bremer Konter schließt er mit seinem vierten Saisontreffer zum 0:1 für Werder ab. Erst hiernach wurde der HSV etwas stärker, konnte Druck aufs Bremer Tor machen, doch Meijer traf nur das Aussennetz. Die kalte Dusche für die Hamburger dann in der 34. Minute. Marco Bode verwandelte einen indirekten Freistoß aus etwa 25 Metern zum 0:2 für Werder. Kurz vor der Pause rettete HSV-Keeper Pieckenhagen noch in höchster Not vor Frings. In der zweiten Halbzeit wirkten die Hamburger optisch überlegen, da Werder voll auf Kontertaktik setzte und das Mittelfeld weitgehend freigab. Präger (46.) und Heinz (62.) kamen neu auf Hamburger Seite doch die Tore erzielten zwei Einwechselspieler der Bremer: Fabian Ernst (84.) und Stalteri (86.) schossen in der Schlussphase gegen die resignierenden Hamburger den 0:4-Endstand heraus.
Fazit: Ein etwas zu hoher Sieg im Nordderby für den SVW, der allerdings durch seine Tore in den HSV-Drangzeiten dem Gegner den Schneid abkaufte.

Da macht man den Rudi Völler zum Kasper von Christoph Daum und nun sucht man noch einen Kasperl für den Kasper! Unglaublich, was hier geschieht.

— Europameister Hans-Peter Briegel über die Bundestrainer-Suche des DFB 1998.