Bundesliga 2002/2003 - 11. Spieltag - Sa., 02.11.2002 - 15:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

Ein Freistoß von Möller als einziges Highlight

Hatte das Freistoßschießen nicht verlernt: Andreas Möller

Hatte das Freistoßschießen nicht verlernt: Andreas Möller

Hatte das Freistoßschießen nicht verlernt: Andreas Möller

Es gab Zeiten, da wurden Darsteller - und Fußballer dürfen sich ruhig im weitesten Sinne mit dazuzählen - mit Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt, wenn ihre Leistungen dem Publikum eher als Zumutung, denn als Belustigung vorkamen. Große Teile der Begegnung war eine echte Frechheit. Ok, der Boden hatte seine Tücken und war überaus aufgeweicht, doch den gutbezahlten Akteuren dürften solche Ausreden eigentlich am Allerwertesten vorbeigehen. So verblieb ein K(r)ampfspiel, das man so auch in der Kreisliga vorgefunden hätte. Die Kaluzny-Chance, von Rost für die Galerie abgewehrt, war die einzige Ausbeute vor der Pause. Eine Armutszeugnis.

Im zweiten Durchgang änderte sich wenig. Immerhin wurde weiter gegrätscht, gezerrt und geknufft. Kam das Spielgerät jedoch durch irgendeine Zufälligkeit in die Nähe eines Strafraums, verschaffte sich frappierendes Unvermögen der sogenannten Kreativkräfte Raum. Als verblüffende Ausnahme sei das Schalker Siegtor vermerkt. Der eingewechselte Andreas Möller kam unweit vor dem 16er zu einem Freistoß, den er halb über, halb rechts an Beeck (Außenposten in der Mauer) vorbei ins Eck zirkelte. Ob dieser Schuss das Eintrittsgeld der 13.300 Besucher wert war, sollen die Menschen entscheiden, die im Stadion das nasskalte Gekicke genießen durften. Topic testete kurz vor dem Abpfiff noch das Außennetz, dann war Schalke in der Spitzengruppe zurück und Cottbus zum fünften Mal in Folge - ohne ein selbst geschossenes Tor - in einem Heimspiel dieser Saison geschlagen.

Ich in ein Berufsidiot. Wenn ich wieder als Lehrer in die Schule ginge, nein!

— Udo Lattek zu seinem Trainer-Comeback 1992 bei Schalke 04.