Bundesliga 2002/2003 - 6. Spieltag - Sa., 21.09.2002 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Fünf entscheidende Minuten

Maßgeblich am Doppelschlag beteiligt: Thorben Marx

Maßgeblich am Doppelschlag beteiligt: Thorben Marx

Maßgeblich am Doppelschlag beteiligt: Thorben Marx

Im letzten Jahr waren die Hamburger in Berlin noch arg unter die Räder geraten. So begann die Jara-Elf mit einem massiv aufgebauten Deckungsriegel, der für die Herthaner lange Zeit wie undurchdringlich erscheinen musste. Da die punktuellen Konter des HSV ebenfalls nicht ganz ungefährlich waren, sah es anfangs nicht so aus, als hätten die Berliner ihren ersten Saison-Heimsieg vor Augen. Angewiesen auf die Form ihres Spielmachers Marcelinho, dem Wicky das Leben äußerst schwer machte, gelang es den Gastgebern vor der Pause nicht, Großchancen herauszuspielen. Eine dürftige erste Halbzeit war das Resultat.

Nach dem Wechsel änderte sich die Angelegenheit schlagartig. Druckvoll drängte Hertha gegen das HSV-Tor, erzwang brisante Szenen und kam schnell zu einem Freistoß nach einem Baur-Foul an Marx. Marcelinho zeigte seine exzellente Schusstechnik und versenkte das Leder unhaltbar für Pieckenhagen zum 1:0 (50.). Schon zwei Minuten später wurde ein Doppelschlag aus den Hertha-Bemühungen: Goor schloss ein Marx-Zuspiel eiskalt zum 2:0 ab (52.). Wieder drei Minuten weiter, kassierte Baur Gelb-Rot und dezimierte sein Team (55.). Damit war die Partie innerhalb fünf Minuten praktisch entschieden. Letzte HSV-Bemühungen wurden iniziiert, brachten die Hertha-Defensive aber nicht mehr in Bredouille. Chancen der Berliner, die sich gegen die nun wacklige HSV-Abwehr ergaben, wurden recht fahrlässig vertan. Somit reichten die Doppelschlagminuten zum Erfolg der Stevens-Elf.

Bundesligaspiele sind keine russischen Wahlen, bei denen immer gewonnen wird.

— Gyula Lorant