Bundesliga 2003/2004 - 1. Spieltag - Fr., 01.08.2003 - 20:30 Uhr
3:1
HZ - 3 : 0

Frankfurt duckte sich ein Halbzeit zu heftig weg

Spielfreudig und torgefährlich: Zé Roberto

Spielfreudig und torgefährlich: Zé Roberto

Spielfreudig und torgefährlich: Zé Roberto

Die nahezu ausgeglichene erste Viertelstunde ließ fast erwarten, dass sich die Frankfurter frisch, fromm, fröhlich und frei in der Bundesliga wie zu Hause fühlen. Torchancen waren von den Kontrahenten noch nicht zu notieren, doch der Mut der Gäste verblüffte kurzfristig. Ein missglückter Abwehrversuch von Wiedener durchkreuzte allerdings die guten Ansätze der Hessen. Der bis dato nicht gerade als Torjäger bekannte Zé Roberto fackelte von der Strafraumgrenze nicht lange und platzierte den Ball am zu weit vorm Tor postierten Nikolic mit einem ganz kalten Flachschuss vorbei (16.) ins Toreck. Ein harmlos anmutender Rückpass des spielfreudigen Brasilianers, aus der Linksaußen-Position heraus auf Rau abgegeben, bereitete das 2:0 vor. Die ebenso wenig spektakuläre Flanke des jungen Ex-Wolfsburgers, in den Spielerpulk um den Elferpunkt hinein, fetzte der sich am geschicktesten zum Ball schraubende Salihamidzic kurz darauf zum 2:0 per Kopf ins Netz (20.). Die nun folgende Überlegenheit des amtierenden Meisters resultierte aus deren zu erwartende technische Überlegenheit und der fehlenden Aggressivität der wie abgeduckt agierenden Reimann-Elf. Das 3:0 in der 43. Minute von Pizarro durch einen ähnlich strammen Kopfball, wie der seines bosnischen Kollegen, markierte ein Ergebnis, das dem Spielverlauf voll entsprach.

Schon früh war im zweiten Durchgang erkennbar, dass die Bayern nicht so wie vor der Pause weiter Gas geben wollten. Somit schummelten sich die Frankfurter immer öfter in die FCB-Hälfte und kamen in dem nun sehr schwachen Kick in der 60. Minute durch Doo-Ri Cha zur ersten echten Gäste-Chance. Es war nicht gerade der Start zum Gegenschlag, doch die Eintracht traute sich gegen die krass auf Lethargie umgeschwenkten Bayern mehr zu. Zwei gefährliche Freistöße von Skela, der erste krachte gegen den Pfosten (60.), folgte. Den zweiten, acht Minuten später, traf der Italiener als einen messerscharf gezogenen Bogen ins FCB-Netz. In den letzten zwanzig Minuten machten die Münchener wenigstens in der Abwehr noch ihren Job - mehr nicht. Nach vorne hin war nach dem Seitenwechsel eh´ nur noch Harmlosigkeit angesagt. Die wackeren Frankfurter durften sich immerhin über eine respektable Deckungsarbeit in der zweiten Hälfte freuen und daraus etwas Hoffnung für den weiteren Saisonverlauf schöpfen.

Dafür sagen sie heute: Ich hatte den falschen Reisbrei heut' Mittag und habe Laktose-Intoleranz.

— Rudi Völler über die neuen Ausreden der Spieler