Bundesliga 2003/2004 - 18. Spieltag - Sa., 31.01.2004 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

In Hälfte zwei endlich guter Fußball

Bereits verdammt frech für einen 18-Jährigen: Lukas Podolski

Bereits verdammt frech für einen 18-Jährigen: Lukas Podolski

Bereits verdammt frech für einen 18-Jährigen: Lukas Podolski

In der ersten Halbzeit des Rhein-Derbys mussten sich die über 50.000 Besucher an ihrer eigenen Stimmung erwärmen, denn das, was sich die Akteure auf dem Rasen leisteten, hatte wenig mit einem Event zu tun, das zurecht solche Menschmassen anzog. Zwar begannen die Kölner etwas stürmischer als ihre zaghaften Gäste, doch bis auf zwei mittelprächtige Abschlüsse von Heinrich und Youngster Podolski, die in einem durchschnittlichen Bundesligamatch kaum erwähnt würden, passierte herzlich wenig. Die edle Kunst, sich an den durch mehrere Mittelfeldspieler aufgestockte Defensiven zu erfreuen war gefordert. Ein typisches Sicherheitsfußballspiel drohte zu eskalieren, dass der Einführung der Dreipunkteregelung zutiefst widersprach, da beide Teams zuvorderst einen Punkt anzustreben schienen. Eine Zumutung.

Van Houts gefährlicher Kopfball läutete die zweite Hälfte allerdings furios ein. Kölns Keeper Wessels musste sich hierbei gewaltig strecken (46.). Umgehend hielten die Gastgeber dagegen und übten endlich stärkeren Druck aus. Als Kolkka den Ball in der eigenen Hälfte an den eifrigen Streit vertändelte, setzte dieser Schröder am rechten Flügel ein. Podolski bot sich halbrechts am Strafraum an, erhielt die Kugel drehte sich zwei Schritte in den 16er hinein und schlenzte das Spielgerät stramm und halbhoch ins linke Toreck. Ein Klassetor des 18-Jährigen (52.). Die endlich flotte Partie wog nun Hin und Her. Vor allem die Gladbacher waren aufgewacht und schossen aus allen Lagen: Ulich scheiterte an Wessels (55.) und van Hout sowie Korzynietz trafen hintereinander die beiden verschiedenen Pfosten (60.). Köln sah sich auch weiterhin stärker zurückgedrängt, konterte allerdings äußerst gefährlich über die schnellen Podolski und Voronin, wobei der Ukrainer zwei schöne Möglichkeiten vergab. Gladbachs Angriffe arteten in der Schlussphase zwar zu einem wahren Powerplay aus, doch der aufmerksame Wessels ließ sich nicht mehr bezwingen. Die zweite Hälfte entschädigte insgesamt gesehen für den gruseligen ersten Durchgang.

In schöner Regelmäßigkeit ist Fußball doch immer das Gleiche.

— Hans Meyer-Fußballspruch des Jahres 2007