Bundesliga 2003/2004 - 26. Spieltag - Sa., 27.03.2004 - 15:30 Uhr
4:1
HZ - 2 : 1

Bayers Fehlstart ohne Belang

Eine der beiden erfolgreichen stechenden Bayer-Spitzen: Franca

Eine der beiden erfolgreichen stechenden Bayer-Spitzen: Franca

Eine der beiden erfolgreichen stechenden Bayer-Spitzen: Franca

Anstatt sich an die zuletzt guten Leistungen zu erinnern und daran anzuschließen, spielte Bayer zu Beginn der Partie gegen zweikampfstarke Berliner verunsichert und fehlerhaft. Kaum ein Spielzug wurde sinnvoll zuende geführt. Hertha dagegen kämpfte, passte genau und hatte mit einem wie aufgeblüht agierenden Marcelinho eine großartige Anspielstation. Dessen Selbstbewusstsein stieg noch einmal an, als sein Freistoß in der siebten Spielminute am zur Salzsäule erstarrten Keeper Butt vorbei ins Netz segelte. Weitere Möglichkeiten für den brasilianischen Spielmacher und Chaled hätten das 2:0 sein müssen. Bayer präsentierte nur durch Lucio eine Ausgleichschance, kam jedoch nach gut zwanzig Minuten langsam in die Partie, da die Berliner etwas nachließen. Mit einem weiten Schlag in die Spitze riss Ramelow Herthas Abwehr in der 29. Minute entscheidend auf. Berbatov erlief sich die Kugel und schoss umgehend zum Ausgleich ein. Die Werkself war aus ihrem lethargischen Kick hochgeschreckt und machte nun da weiter, wo sie zuletzt in Rostock aufgehört hatte. Über die Stationen Balitsch und Berbatov kam kurz darauf Franca an der Strafraumgrenze in Schussposition, traf den Ball optimal, der im Torwinkel der Hertha-Hütte einschlug (34.). Weitere Möglichkeiten der Bayer-Elf (Juan, Babic) prallten vor der Pause am starken Fiedler ab.

Nach dem Seitenwechsel schloss Bayer nahtlos an die starke Phase vor der Pause an, kombinierte sicher und druckvoll. Das 3:1 lag somit in der Luft und fiel schließlich, wenn auch etwas glücklich, in der 55. Minute. Franca stolperte eine Fritz-Flanke von rechts über den Innenpfosten ins Tor. Bei den Hauptstädtern lief kaum mehr etwas. Marcelinho war abgetaucht und die Zuspiele in die Spitze fehlten oder fanden keinen Adressaten, denn auch vom eingewechselten Bobic ging kaum Gefahr aus. Mit dem 4:1 durch Berbatov, der Simunic nach einer Schneider-Vorlage stehen ließ, war die Partie endgültig entschieden (73.). Ein weiterer Rückschlag für die Berliner im Abstiegskampf war perfekt, während sich Leverkusen mit dem dritten Sieg in Folge wieder als ernsthafter Part in der Spitzengruppe zurückmeldete.

In der Bundesliga wird zu viel gedealt.

— Karl-Heinz Rummenigge