Bundesliga 2003/2004 - 3. Spieltag - Sa., 16.08.2003 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 2 : 0

Routinierter Makaay-Einstand

Sein erstes FCB-Bundesliga-Tor war der Höhepunkt einer durchschnittlichen Partie: Sebastian Deisler

Sein erstes FCB-Bundesliga-Tor war der Höhepunkt einer durchschnittlichen Partie: Sebastian Deisler

Sein erstes FCB-Bundesliga-Tor war der Höhepunkt einer durchschnittlichen Partie: Sebastian Deisler

Erstmals mit Neueinkauf Roy Makaay aufgelaufen, sah sich der Deutsche Meister (ohne den verletzten Ballack) gut gestaffelten Bochumern gegenübergestellt. Natürlich schenkten die Gäste dem Holländer sogleich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und verhinderten in den ersten zehn Minuten jeglichen Ballkontakt des wenig preiswerten Angreifers. Mit einem Hargreaves-Freistoß (16., knapp übers Tor) begann der interessantere Teil der Partie. Bayern spielte nun konzentrierter und legte nach. Lizarazu verfehlte nach 19 Minuten das lange Ecke nur knapp, doch eine Minute später klingelte es erstmals im VfL-Kasten. Makaay hatte mit einem überraschenden Steilpass Jeremies auf der Rechtsaußen-Position steil geschickt, dessen Hereingabe zum völlig freien Pizarro in die Sturmmitte verwertete dieser ohne Schwierigkeiten (20.). Fünf Minuten später folgte das erste Bundesligator von Deisler für den FC Bayern - und ein spektakuläres zudem: Aus ca. 30 Metern hämmerte der Ex-Berliner einen direkten Freistoß in den Torwinkel, den van Duijnhoven mit den Fingerspitzen nur noch ins Tornetz lenken konnte (25.). Bayern blieb auch danach "Chef im Ring" und beschäftigte die tapfere VfL-Defensive mit vielfältig vorgetragenen Angriffen. Bochum fand dagegen nur einmal die Lücke in der FCB-Deckung, doch Linke rettete für den bereits geschlagenen Kahn nach einem 16-Meter-Schuss von Madsen auf der Linie (37.).

Das Niveau der Partie ließ in Hälfte zwei dann allerdings merklich nach. Bayern sprühte ohne echten Angriffswillen sein routiniertes Ball-gefahrlos-durch-die-eigenen-Reihen-schieben-Programm ab, während sich die Bochumer nur langsam und äußerst respektvoll nach vorne orientierten. Einzig eine Pizarro-Möglichkeit (59.), die van Duijnhoven durch schnelles Herauslaufen vereitelte, unterbrach die gepflegte Langeweile. In den letzten zwanzig Minuten rissen sich die Akteure allerdings noch ein paar Mal zusammen und erspielten eine Reihe interessanter Angelegenheiten vor den beiden Toren. Zuerst traten Deisler und Makaay auf und trafen Außennetz bzw. VfL-Keeper, während Freier auf der Gegenseite zweimal knapp scheiterte, wobei er einmal das FCB-Latten-Alu testete (88.). Somit blieb es bei einem dieser typischen Bayern-Siege, die punktuell Glanz aufblitzen ließen, aber insgesamt recht emotionslos abliefen.

Der krempelt die Arme hoch.

— Reiner Calmund