Bundesliga 2003/2004 - 32. Spieltag - Sa., 08.05.2004 - 15:30 Uhr
1:3
HZ - 0 : 3

Werder Bremens Meisterstück

Machte den Weg beim zweiten Treffer für Micoud frei: Fabian Ernst

Machte den Weg beim zweiten Treffer für Micoud frei: Fabian Ernst

Machte den Weg beim zweiten Treffer für Micoud frei: Fabian Ernst

Trotz der Durchhalteparolen des FC Bayern im Vorfeld gingen die Bremer als Favoriten ins Spiel. Sie unterstrichen ihren Meisterschaftsanspruch bereits nach wenigen Minuten. Ein erster konsequent zuende geführter Angriff spielte Ailton allein vor Kahn frei, der den Schuss des Brasilianers mit der Brust abwehrte (5.). Bayern war gezwungen, die Offensive zu suchen, was den Bremern sehr entgegenkam. Ihre gut sortierte Abwehr brillierte mit überlegenem Kopfballspiel und geschickten Tacklings. Somit rannten sich die ideenlosen Münchener immer wieder fest. Zwei Verzweiflungsschüsse von Makaay und Zé Roberto (mit rechts!) gingen Meter am SVW-Tor vorbei. Dann trieb Ailton den Ball am linken Flügel in die FCB-Hälfte und passte flach, aber etwas zu steil für Klasnic vor das Tor von Kahn. Der "Titan" wollte die Kugel aufnehmen, die ihm aber wieder entglitt. Klasnic schaltete schnell, drehte sich und schob sicher ins leere Tor (19.). Bayern bekam auch danach keinen Fluss ins Spiel. Nach einem Lupfer von Ernst über die Abwehr der Hausherren hinweg startete Micoud durch, kam vor dem herauslaufenden Kahn ans Leder und hob es ins FCB-Netz (26.). Aufbäumen bei den Gastgebern? Fehlanzeige! Dafür zog Borowski in der 35. Spielminute an der rechten Außenlinie durch, passte auf den halbrechts vorm Strafraum mitgelaufenen Ailton, der Linke vor sich hatte. Ohne auf seinen Gegenspieler zu achten, nutzte er den kleinen Spielraum und zirkelte den Ball in den linken Torwinkel. Kahns Hecht ging ins Leere.

Nach der Lehrstunde des ersten Durchgangs suchten die Bayern in Hälfte zwei sogleich engagiert die Offensive. Makaay kam in Schussposition, schoss aber vorbei (47.). Werder tat nun eindeutig zu wenig und wurde prompt bestraft. Nach einem Flankenlauf Santa Cruz´ wuchtete Makaay das 1:3 ins Netz (56.). Die Hitzfeld-Elf mühte sich zwar weiter, doch es mangelte an jeglicher Kreativität. Somit ergab sich nur noch eine große Chance für Ailton, der nach einem der nun seltenen Konter an Kahn scheiterte (68.). In den letzten zwanzig Minuten taten sich die Kontrahenten kaum noch etwas. Bayern hatte längst resigniert und die Bremer ließen nichts mehr anbrennen. Damit war Werders vierter Titel zwei Spieltage vor dem Ende der Saison souverän eingefahren.

Die einzigen Techniker beim HSV vor der Ära von Trainer Pagelsdorf waren die Stadion-Elektriker.

— Uwe Bahn