Bundesliga 2003/2004 - 32. Spieltag - Sa., 08.05.2004 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

HSV-Rehabilitation gelungen

Seine Freistöße waren spielentscheidend: Stefan Beinlich

Seine Freistöße waren spielentscheidend: Stefan Beinlich

Seine Freistöße waren spielentscheidend: Stefan Beinlich

Die "Schmach von Bremen" wollte das Toppmöller-Team bereits eine Woche später im Spiel gegen die Champions-League-Platz-fixierten Schwaben in den Analen versenken. Stuttgart musste auf die wichtigen Eckpfeiler Bordon und Kuranyi gelbgesperrt verzichten und verkroch sich anfangs in einem massiven Abwehrbollwerk. Die Hamburger spielten zu Beginn wie beim Handball vergeblich um die Vielbeinigkeit der VfB-Abwehr herum und fanden kaum eine Lücke. Einige Standards brachten Torannäherungen, ansonsten war "Tote Hose" angesagt. Zwangsläufig fiel der erste Treffer auch aus einem Freistoß heraus. Beinlichs Kunstschuss in der 38. Spielminute war unhaltbar. Auch auf der Gegenseite brachte ein Freistoß kurz darauf höchste Gefahr, doch Wächter parierte das Meißner-Geschoss glänzend.

Kaum war das Spiel wieder angelaufen, erhielten die Hamburger einen Freistoß am linken Flügel. Erneut legte sich Beinlich die Kugel zurecht, hob sie weit hinaus auf den rechten Pfosten, wo Hoogma mutterseelenallein per Kopf zum 2:0 einstoßen durfte (47.). Nun hatten die Schwaben den "Schwarzen Peter" und mussten endlich offensiv aktiv werden. Magath brachte drei neue Leute, doch keine Kreativität ins Spiel. Im Gegenteil. Der HSV war bei seinen wenigen Attacken wesentlich gefährlicher. Doch ungenaue Torabschlüsse verhinderten die Vorentscheidung. Ein abgefälschter Cacau-Schuss brachte die Stuttgarter wenige Minute vor dem Ende zwar noch einmal auf 1:2 heran (86.), doch die Restzeit genügte nicht mehr, das Blatt noch zu wenden. Der HSV hatte sich rehabilitiert und vor allem in Sachen Einsatz überzeugt, während die Stuttgarter vor dem Bayern-Spiel nun auch noch Bayer Leverkusens Atem im Nacken spürten.

Sich über drei Jahre in der Türkei zu halten, das ist schon Friedens-Nobelpreis verdächtig.

— Christoph Daum