Bundesliga 2003/2004 - 34. Spieltag - Sa., 22.05.2004 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Sommerfußball zum Abschied

Bekam zum Abschied noch einen Elfer geschenkt: Bixente Lizarazu

Bekam zum Abschied noch einen Elfer geschenkt: Bixente Lizarazu

Bekam zum Abschied noch einen Elfer geschenkt: Bixente Lizarazu

Nach dem Blumenstraußabschied von Hitzfeld sahen sich die Spieler des FCB in der Pflicht, ihrem langjährigen, erfolgreichen Trainer nach zuletzt enttäuschenden Leistungen noch einen vernünftigen Abschluss zu präsentieren. Freiburg trug seinen Teil dazu bei und verließ sich gänzlichst auf sein defensives Geschick. Die Münchener taten sich anfangs gegen die Ziehharmonikaverteidigung der Breisgauer noch schwer und erspielten nur eine einzige Möglichkeit, die Pizarro allerdings per Kopfball neben das SC-Tor setzte. Der erstmals von Beginn an wieder aufgebotene Deisler spielte sich im weiteren Verlauf aufgrund seiner Dynamik immer mehr in den Vordergrund, und so war es keine große Überraschung, das ihm in der 18. Spielminute das 1:0 gelang. Halbrechts vor dem SC-Strafraum angespielt, machte er einen Haken nach innen und zog platziert mit links aufs Tor. Diarra fälschte noch leicht ab, so dass Reinard ohne Chance blieb. Am Spielverlauf änderte sich danach kaum etwas. Während die Breisgauer selten über die Mittellinie kamen und nur einen Freistoß-Pfostenschuss durch Coulibaly aus knapp dreißig Metern verzeichneten, blieben die Bayern deutlich überlegen, aber ohne Ideen vor dem SC-Tor. Einige Weitschüsse beschworen noch die größte Gefahr herauf.

Sommerfußball war auch nach der Pause angesagt - nur noch extremer. Beide überboten sich geradezu an Harmlosigkeit und hätte nicht Diarra im Zweikampf gegen Ballack den Fuß zu hoch gehalten und der Nationalspieler nicht den aufgesetzten "sterbenden Schwan" markiert, wäre wohl weiter nicht viel passiert. So durfte Lizarazu in seinem Abschiedsspiel den Elfer wuchtig in die Maschen dreschen (73.) und sich nach seinem Tor und seiner Auswechselung noch einmal richtig feiern lassen. Wer gedacht hatte, das Spiel ließe sich nicht mehr verlangsamen, wurde dann in der Schlussphase eines Besseren belehrt. Die FCB-Kicker verabschiedeten ihren verdienten Coach Hitzfeld fußballerisch also mit einer dürftigen Leistung, aber auch mit dem Gewinn des zweiten Tabellenplatzes und der damit verbundenen Champions-League-Qualifikation.

Branco tanzt und ich grätsche. Das ist der Unterschied zwischen Kamerun und Norwegen.

— Jan-Aage Fjörtoft