Weit unter dem Niveau eines Spitzenspiels

Traf zu seinem ersten Ligator in dieser Spielzeit: Kevin Kuranyi

Die Vorzeichen waren ideal. Zwei Teams aus der Spitzengruppe mit der Möglichkeit, die Tabellenführung einzunehmen; ein herrlicher Spätsommertag und ein volles Gottlieb-Daimler-Stadion. Nur auf die Akteure unten auf dem Platz strahlten diese Rahmenbedingungen lange Zeit überhaupt nicht aus. Krampf und Fehlpässe bestimmten die Anfangsphase und Mittelfeldgeplänkel bildete den Rest der maßlos enttäuschenden ersten Hälfte. Die beiden Torszenen von Vranjes (11.) und Addo (17.) aufzuzählen, hieße schon, Eulen nach Athen zu tragen. War es nun übermäßiger Respekt oder einfach nur Unvermögen? Diese und ähnlich frustrierende Fragen waren die Themen zur Pause.

Die leichten Feldvorteile blieben auch nach dem Seitenwechsel in den Fittichen des VfB, da ein Dortmunder Offensivspiel schlichtweg nicht stattfand. Ansehnlicher wurde der Kick allerdings auch in der Phase nach der Pause nicht. Knapp eine Stunde war vergangen, da köpfte Koller völlig unvermutet, aber auch weit am Tor des in der diesjähriger Ligasaison immer noch unbezwungenen, aber heute völlig beschäftigungslosen Timo Hildebrand vorbei. Auf der Gegenseite tat sich langsam etwas mehr. Vranjes kam am linken Flügel ungehindert mit rechts zur Flanke und Kuranyi köpfte gegen die Laufrichtung Weidenfellers zum 1:0 ins linke Toreck (67.). Die Borussen bewegten sich auch nach dem Rückstand nicht stärker in Richtung VfB-Tor. Stuttgart dagegen rechtfertigte mit weiteren Anstrengungen seinen Führungstreffer, allerdings ohne zu glänzen. Immerhin gelang noch ein Lattenschuss von Szabics, doch viel mehr hatten auch die Gastgeber nicht zu bieten. Abschließend wurde die Magath-Elf trotz mittelprächtiger Leistung als neuer Tabellenführer gefeiert, während die Dortmunder nach dem Spiel von den enttäuschten Fans über eine Sitzblockade zur Rede gestellt wurden und Abbitte leisten mussten.