Bundesliga 2004/2005 - 14. Spieltag - Sa., 20.11.2004 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Bruchlandung im Tabellen-Mittelfeld

War beim 1:0 schneller als Reinke am Ball: Fatmir Vata

War beim 1:0 schneller als Reinke am Ball: Fatmir Vata

War beim 1:0 schneller als Reinke am Ball: Fatmir Vata

Der letzte Bundesliga-Sieg der Werderaner in Bielefeld war nahezu 20 Jahre alt. Auch als amtierender Deutscher Meister konnten die Hanseaten auf der ehemaligen "Alm" wieder keinen Blumentopf gewinnen.

Nach zwei gefährlichen Schüssen der Gastgeber durch Skela und Buckley innerhalb der ersten acht Minuten, die Werder-Schlussmann Reinke beide meisterte, fand das Geschehen im ersten Durchgang vorwiegend zwischen den Strafräumen statt. Zwar lief der Ball im Mittelfeld bei beiden Teams teilweise überaus flüssig durch die Reihen, doch die Pässe in die Spitze verhedderten sich durchweg in den gut abgestimmten Abwehrblöcken. Die Beobachter der Partie hatten sich eigentlich schon mit einer Nullnummer zur Pause abgefunden, da schickte Skela nach einem Fehlpass Ismaels Torjäger Buckley am linken Flügel "auf die Reise". Der Flachpass des Südafrikaners in den Rücken der Werder-Abwehr riss diese jedoch auf und weil Reinke eine Idee zu lange auf der Torlinie "klebte", kam Vata vor dem Torwart an die Kugel und kickte sie zum etwas überraschenden Führungstreffer für die Arminen ein (45.).

Fast hätte Skela gleich nach dem Wiederanpfiff sogar auf 2:0 erhöht, doch der Albaner traf nur den Innenpfosten. Danach zogen sich die Gastgeber etwas zurück und überließen den Bremern überwiegend die Initiative. Es haperte beim Deutschen Meister jedoch weiterhin im Angriff. Klose zeigte sich zwar beweglich, rannte sich allerdings auch regelmäßig fest. Klasnic wurde völlig zugedeckt und Micoud inklusive seiner Mittelfeldkollegen fehlte es sichtlich an Kreativität, wenn der Arminen-Strafraum erreicht war. So fiel der zweite Treffer der Partie erneut auf der Gegenseite, denn wieder einmal trug das in dieser Saison so fruchtbare Konterspiel der Rapolder-Truppe Früchte. Erneut bereitete Buckley vom linken Flügel mit einem Flachpass in die Angriffsmitte mustergültig vor. Diesmal war jedoch der eingewechselte Küntzel Nutznießer des perfekten Zuspiels (77.). Werder brachte nach Valdez mit Charisteas den vierten Stürmer für die Schlussphase auf Feld und drängte spät, aber um so vehementer auf die Spielwende. Klasnic gelang in der 83. Minute mit einem mächtigen Schuss aus sieben Metern zwar noch der Anschlusstreffer, doch das Aufbäumen der Hanseaten kam zu spät und Bielefelds Abwehr mit einem ausgezeichneten Hain im Kasten hielt den Vorsprung bis zum Abpfiff. Werder fiel somit tief ins Mittelfeld zurück, während es sich die Arminen auf einem guten sechsten Rang in der Tabelle bequem machten.

Die Stars von heute benehmen sich wie die Schauspieler: Von dem Wort ‚Engagement‘ mögen die nur das Mittelstück: Gage.

— Marcel Reif