Bundesliga 2004/2005 - 14. Spieltag - So., 21.11.2004 - 17:30 Uhr
3:1
HZ - 2 : 1

HSV stürmte aus dem Keller

War Dreh- und Angelpunkt des HSV-Spiels: Stefan Beinlich

War Dreh- und Angelpunkt des HSV-Spiels: Stefan Beinlich

War Dreh- und Angelpunkt des HSV-Spiels: Stefan Beinlich

Der Hamburger SV entthronte Spitzenreiter VfL Wolfsburg mit einer eindrucksvollen Leistung vor eigenem Publikum. Dabei verliefen die ersten Sekunden für die Gastgeber alles andere als optimal. Im Anschluss wäre allerdings auch ein Kantersieg möglich gewesen.

Die erste Halbzeit in der AOL-Arena erlebte in der Anfangsphase einen stark auftrumpfenden HSV, der jedoch zunächst kalt erwischt wurde. Denn es dauerte nur 19 Sekunden, ehe Brdaric die Wolfsburger mit 1:0 in Führung brachte. Unmittelbar nach dem Anstoß kam der Ball über Umwege auf die rechte Seite zu Karhan, der Klimowicz mit einem Flachpass im Strafraum bediente. Der Argentinier schirmte das Leder geschickt ab, legte für seinen Sturmkollegen Brdaric auf und durfte sich Sekunden später gemeinsam mit diesem über die frühe Führung freuen. Der Flachschuss des Nationalspielers in die untere linke Ecke war für Pieckenhagen unhaltbar. Die Hamburger ließen sich jedoch nicht beirren und drängten ihrerseits auf den postwendenden Ausgleich. In der 3. Minute konnte Jentzsch die Gäste-Führung festhalten. Nach einem Freistoß von Beinlich boxte er die Kugel aus dem linken Winkel. In der fünften Minute hätte Barbarez den Ausgleich machen müssen. Beinlich setzte sich auf dem rechten Flügel durch und fand den Bosnier mit seiner Hereingabe fünf Meter vor dem Tor, der aber den Ball um Zentimeter am Tor vorbeiköpfte. Wolfsburg konnte sich erst nach einer guten Viertelstunde besser auf den Angriffswirbel der Norddeutschen einstellen. Das Aufbauspiel der Gastgeber wurde effektiv gestört, so dass es bis kurz vor der Pause zu keinen weiteren Chancen für den HSV kam. In der 40. Minute gab es nach Foul von Hofland an Takahara einen Freistoß für die Doll-Truppe aus 18 Metern zentraler Position. Beinlich legte den Ball für Kapitän van Buyten auf, der mit seinem Flachschuss zum Ausgleich genau die Lücke in der vielbeinigen Wolfsburger Abwehrmauer fand. Jentzsch verhinderte in den folgenden Minuten gegen Takahara und Klingbeil einen weiteren Gegentreffer. Doch in der Nachspielzeit überraschte ihn ein Schuss von Barbarez. Nach einem Pass von Takahara schoss der Bosnier aus halblinker Position im Strafraum in den oberen Winkel der langen Ecke. Takahara hätte nur Sekunden später allein vor dem Keeper der Niedersachsen noch vor der Pause auf 3:1 erhöhen können, doch der Japaner vergab kläglich.

Die Hanseaten blieben auch in der zweiten Halbzeit zunächst am Drücker. Jarolim wollte in der 48. Minute uneigennützig für Barbarez im Strafraum vorlegen, fand allerdings nur einen Wolfsburger Abwehrspieler. In der Folgezeit schalteten die Gastgeber einen Gang zurück, kontrollierten das Geschehen aber ohne Mühe. Die Angriffsbemühungen der Gerets-Truppe kamen über ein dezentes Bemühen nicht hinaus. Nach einer guten Stunde hatten die Gastgeber erneut die Entscheidung auf dem Kopf. Van Buyten verpasste nach einer Freistoß-Flanke von Beinlich nur knapp seinen zweiten Treffer. Die Gastgeber waren einem weiteren Treffer deutlich näher als der VfL dem Ausgleich. Nach 71 Minuten mussten die Wolfsburger nur noch mit zehn Mann auskommen, da Qurioga nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig den Platz verlassen musste. In Unterzahl konnten sich die Wölfe nicht mehr entscheidend dem Gehäuse der Gastgeber nähern. In den letzten Sekunden des Spiels sorgten zwei Einwechselspieler für die endgültige Entscheidung. Auf Vorlage von Rahn erzielte Romeo aus kurzer Distanz das hochverdiente 3:1. Hamburg kam nach diesem Erfolg im Mittelfeld der Liga an. Für Wolfsburg war die vierten Auswärtspleite in Folge gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenführung.

Kai Endres

Ich juble erst, wenn der Ball im Tor ist und der Schiedsrichter keinen Videobeweis macht.

— Schalke-Trainer Domenico Tedesco.