Bundesliga 2004/2005 - 18. Spieltag - Sa., 22.01.2005 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 0

Willensstarke Borussen

Legte für Koller zum zweiten Treffer auf: Lars Ricken

Legte für Koller zum zweiten Treffer auf: Lars Ricken

Legte für Koller zum zweiten Treffer auf: Lars Ricken

BVB-Trainer Bert van Marwijk hatte in Wolfsburg eine überraschend offensive Taktik mit drei Stürmern gewählt. Auch die Berücksichtigung von Lars Ricken war nicht unbedingt erwartet worden. Die Maßnahmen des Holländers sollten sich jedoch auszahlen.

Es machte auch Sinn, dass die in der Hinrunde so unsicher agierenden Dortmunder zu Beginn der Partie in Wolfsburg zuerst versuchten, den Ball möglichst lange in den eigenen Reihen zu halten. War der VfL-Strafraum jedoch erreicht, war die Herrlichkeit regelmäßig beendet. Wolfsburg versuchte dann schnell zu kontern und wirkte dadurch torgefährlicher. Besonders wenn Petrov am linken Flügel eingebunden wurde, war Alarm angesagt, denn Metzelder bekam den Bulgaren anfangs nicht recht in den Griff. Bis auf eine Kopfballmöglichkeit für Klimowicz (10.) blieben echte Torchancen allerdings aus. Mit zunehmender Spielzeit verlagerte sich die Partie immer mehr ins Mittelfeld. Versuche, die Sturmspitzen zu bedienen, gingen auf beiden Seiten regelmäßig in die Hose. Zu genau wurden die Angreifer markiert. Da es auch an interessanten Fernschüssen mangelte, blieb der Ablauf des ersten Durchgangs wenig unterhaltsam.

Mit einer großen Chance für Thiam (48.) schien die Waage nach der Pause in Richtung VfL zu kippen. Das erste Tor fiel allerdings auf der Gegenseite. Der zur Halbzeit eingewechselte Neuzugang Smolarek verwertete ein Kringe-Vorlage, weil er schneller am Ball war als Gegenspieler Weiser (54.). Ein vorzüglicher Steilpass von Ricken auf Koller riss in der nachfolgenden VfL-Drangphase dann plötzlich die Wölfe-Deckung auf, und der lange Tscheche spitzelte die Kugel am entgegeneilenden Jentzsch vorbei über den Innenpfosten zum 2:0 ins Netz (60.). Wolfsburg gab nach diesem erneuten Gegentor zwar ordentlich Gas und kam durch Topic auch zu zwei guten Möglichkeiten, doch konsequenter und willensstärker erschienen die Borussen. Denn recht schnell ließen die zuerst heftigen VfL-Angriffe nach und die Partie schien für den BVB gelaufen. In der 82. Minute wurde es Innenverteidiger Quiroga allerdings zu bunt. Der Argentinier brachte sich vor dem Gäste-16er energisch in Schussposition und wuchtete die Kugel ins linke obere Tordreieck. Endlich spürte man einen Ruck im Gerets-Team, doch die verbliebene Zeit war zu kurz, um die nun auch von den eigenen Stürmern unterstützte BVB-Abwehr zu knacken. Somit ging der Dortmunder Erfolg auch in Ordnung.

Manchmal hat er mir die Mannschaft zu viel nach vorne gepusht.

— Bayern-Trainer Hansi Flick über Thomas ,,Radio" Müller.